Pandemie

Russlands Stärken und Schwächen in der Coronavirus-Krise

APA/AFP/ALEXANDER NEMENOV
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Bislang gilt das Virus als „Gefahr von außen“, die Russland nicht betreffe. Doch hinter den Kulissen rechnet Moskau offenbar mit einem Ausbruch. Der starke Staat ist jedoch nur halb so stark wie er scheint.

Moskau. Schon bald nachdem das Coronavirus in China ausbrach, setzten die russischen Behörden strenge Maßnahmen. Die 4300 Kilometer lange Grenze wurde abgeriegelt, Einreisen aus China überhaupt verboten. Der Zentralstaat zeigte sein entschlossenes Gesicht. Kontrolle der Grenzen und Überwachung der Fremden – kein Problem für Russland. Mit dem Durchgreifen gewannen die Behörden wichtige Zeit und verzögerten den Ausbruch der Epidemie.

In Russland waren bis Freitagnachmittag 45 Fälle registriert. Das ist wenig. Russen, die aus Italien zurückgekehrt sind, brachten das Virus ins Land. Die Behörden setzen ihre Abschottungs-Strategie fort, um die Lage im Griff zu behalten. Ankommende aus mehreren europäischen Staaten müssen seit letzter Woche in eine zweiwöchige Heimquarantäne. Flüge von und nach Deutschland, Frankreich und Spanien wurden gekürzt. Einreisen aus Italien ins Land sind ab heute, Freitag, verboten.

Flugverkehr mit EU-Ländern drastisch gekürzt

Am Freitagabend wurde bekannt, dass der Flugverkehr nach/von Europa  ab 16. März weiter eingeschränkt wird. Nur Flugzeuge aus den EU-Hauptädten dürfen noch in Moskau landen. Aus der Schweiz können nur noch Flugzeuge aus Genf die russische Hauptstadt anfliegen.

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