Coronavirus

422 Fälle in Österreich, KH Nord-Patient kollabiert

CORONAVIRUS - SCHLOSS SCHOeNBRUNN
CORONAVIRUS - SCHLOSS SCHOeNBRUNNAPA/HERBERT NEUBAUER
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Sieben Personen in Österreich gelten bereits wieder als geheilt. Grenzkontrollen gibt es nicht nur zu Italien, sondern auch zur Schweiz und Ungarn.

428 Personen sind in Österreich bisher positiv auf das Coronavirus getestet worden, sechs davon gelten offiziell allerdings bereits wieder als genesen. Das gab das Gesundheitsministerium am Freitag mit Stand 8.00 Uhr bekannt. Insgesamt wurden 6582 Personen auf eine Infektion untersucht. Ein Patient ist bisher verstorben.

Die meisten Fälle gibt es mit 132 in Tirol. In Niederösterreich wurden 63 Personen, in Wien 74, in der Steiermark 44, in Oberösterreich 68, in Salzburg 20, im Burgenland sechs, in Vorarlberg (17) und Kärnten vier positiv getestet.

In Niederösterreich gibt es erstmals zwei genesene Patienten, teilte der Sanitätsstab am Freitag mit. Damit dürfte die Zahl der genesenen Personen österreichweit auf sieben gestiegen sein. 

Die mit den Einschränkungen des öffentlichen Lebens angestrebte Reduktion sozialer Kontakte soll die Virusverbreitung stark reduzieren. In einem "Worst-Case-Szenario" kommen auf Simulationsrechnungen spezialisierte Mathematiker um Niki Popper von der Technischen Universität (TU) Wien auf rund zwei Millionen gleichzeitig Infizierte in Österreich Ende Mai, werden die Kontakte um ein Viertel eingeschränkt, sinke die Zahl auf rund 360.000.

Patient im Wiener KH Nord kollabiert, positiv getestet

Erstmals ist nun auch im Wiener Krankenhaus (KH) Nord ein Patient positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. Wie ein Sprecher des medizinischen Krisenstabs der Stadt Wien, war der Mann ohne Anzeichen auf eine Covid-19-Erkrankung zu einer Röntgenuntersuchung ins Spital gekommen. Während der Untersuchung sei der Mann plötzlich kollabiert und notfallmedizinisch versorgt worden.  Im Zuge dessen wurde auch ein Mundhöhlenabstrich entnommen und eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt. Der Patient wurde ins Kaiser-Franz-Josef-Spital überstellt, wo er auf der Isolierstation weiter behandelt wird.

Das Personal, das mit dem Mann Kontakt hatte, wurde heimgeschickt und befindet sich für 14 Tage in häuslicher Absonderung. Diese Maßnahme betrifft 30 Spitalsmitarbeiter, die bis auf weiteres im Krankenhausbetrieb abgehen. Das Institut für Radiologie wurde großflächig gereinigt und desinfiziert und musste nicht gesperrt werden.

Lkw dürfen wochenends fahren

Um die Versorgungssicherheit mit medizinischen Produkten und Waren zu gewährleisten, werden die Wochenendfahrverbote für Lkw ab 7,5 Tonnen österreichweit ausgesetzt. Das teilte Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Freitag mit. Die Maßnahme sei eng mit Italien und Bayern abgestimmt, damit auch an den Grenzübergängen Staus bestmöglich vermieden werden, so die Ministerin.

Grenzen werden geschlossen

Nachdem am Freitag eine Reisewarnung für die Schweiz, Frankreich und Spanien ausgesprochen wurde, gilt ab Montag in diese Länder auch ein Flugverbot. An der Grenze zur Schweiz und zu Liechtenstein werden Grenzkontrollen analog zu Italien eingeführt. Der Warenverkehr soll aber aufrecht bleiben, ebenso soll die Grenze für Berufspendler offen bleiben.

Indes schließt Österreich zahlreiche Grenzübergänge zu Italien. 47 kleinere Grenzübergänge zu Italien, die sich mehrheitlich im Hochgebirge befinden, werden ab Freitag-Mitternacht geschlossen.

Schon in der Nacht auf Freitag sind Grenzschließungen durch Ungarn erfolgt. Für den internationalen Verkehr sind laut Polizeiangaben im Burgenland nur mehr die Grenzübergänge Nickelsdorf A4 (Ostautobahn), Klingenbach, Heiligenkreuz sowie die Zugsverbindung St. Gotthard (Szentgotthard)-Jennersdorf geöffnet. Für den nationalen Verkehr (nur für österreichische und ungarische Staatsangehörige, Anm.) bleiben die Grenzübergänge Pamhagen, Deutschkreutz, Rattersdorf, Schachendorf und Eberau offen. Die übrigen Grenzübertrittsstellen in Richtung Ungarn sind für den Grenzverkehr gesperrt. Aufgrund der Grenzkontrollen auf ungarischer Seite ist mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen.

Auch an der Grenze zur Slowakei kommt es zu Verkehrsbeschränkungen: Der Grenzübergang Kittsee bleibt geöffnet, seitens der slowakischen Grenzpolizei werden jedoch Kontrollen durchgeführt.

Seit heute, Freitag, 7.00 Uhr, ist der internationale Zugsverkehr Richtung Slowakei eingestellt. Es werden laut Polizei keine Züge oder Busse mehr verkehren. Schiffe dürfen ab heute nicht mehr in der Slowakei anlegen, Transitfahrten sind gestattet.

(APA)

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