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Welcome to the C-World

Von Dublin über den „großen Teich“ nach Washington ist es für Leo Varadkar ein Katzensprung. Der irische Premier, den sie daheim auf der grünen Insel Taoiseach – Häuptling – nennen, hat zum St. Patrick's Day eine „Standing Invitation“ ins Weiße Haus.

Das hat gute Tradition, und es demonstriert Macht und Einfluss der irischen Community in der US-Diaspora. Der Springbrunnen vor dem Weißen Haus sprudelt grün, der Chicago River ist eigens zum Festtag grün eingefärbt und von Boston bis New York ziehen sich üblicherweise die von Bier und Whiskey befeuerten Paraden.

Nichts ist in Corona-Zeiten, wie es war. Welcome to the C-World, wie es neuerdings heißt. Fast nichts. Unmittelbar vor dem Einreiseverbot für EU-Bürger eilte Varadkar zur Stippvisite bei Donald Trump. Es lag in der Natur der Sache, dass beide im Oval Office grüne Krawatten trugen. Alles andere wäre ein Affront gewesen.

Zum obligaten Handshake kam es indes nicht, zumal Trump nicht erst seit seiner Begegnung mit Jair Bolsonaro und seinem Team in Mar-a-Lago in Florida panische Angst vor hautnahem Kontakt und Viren hat. So verbeugten sich Trump und Varadkar in indischer Manier zum Namaste-Gruß. Was bei Leo Varadkar nicht so exotisch wirkte wie bei Trump: Er ist indischer Abstammung, sein Vater kam als Arzt nach England und Irland. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.03.2020)

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