Urschitz meint

EZB, Regierung: Das große Panikorchester

In Krisenzeiten kann man mit unsensiblen Aussagen sehr viel anrichten.

Whatever it takes“: Mit dem Versprechen, notfalls alles in die Schlacht zu werfen, hat Mario Draghi 2012 den Eurokollaps verhindert. „Wir sind nicht da, um die Spreads zu schließen“: Mit diesen Worten hat Draghis Nachfolgerin in der EZB, Christine Lagarde, die schon vorher verunsicherten Börsen am Donnerstag in einen der größten Kursstürze aller Zeiten getrieben.

Nicht, dass die EZB-Chefin in der Sache nicht recht hätte. Für die Risikoaufschläge auf Staatsanleihen sind wirklich die Staaten selbst verantwortlich. Und in der aktuellen Coronakrise, die ja (noch) keine Finanzkrise ist, sind die Möglichkeiten der Notenbanken sehr begrenzt. Da müssen die Regierungen selbst ran.

Aber Notenbanker haben eine weitergehende Verantwortung. Sie sollten die Psychologie der Märkte kennen oder zumindest erahnen. Ein flapsig dahingesagtes „Nicht unser Bier“ klingt in den Ohren der krisengebeutelten Börsianer eben stark nach „Erwürgts euch“. Und entsprechend haben die darauffolgenden Orders ausgesehen.

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