Heinz Faßmann erzählt über das abgesagte Essen mit seinem Enkel. Die Schulschließung belaste die Eltern, sie beschleunige aber den digitalen Wandel des Unterrichts.
Die Presse: Sie sind 64 und zählen, wie Sie selbst sagten, zur Risikogruppe. Dennoch haben Sie im „ZiB 2“-Interview zuletzt gesagt, dass Sie Ihr Enkerl sicherlich sehen werden. Hat das Vorbildfunktion?
Heinz Faßmann: Die Risikowahrscheinlichkeit steigt mit dem Alter an. Ich gehöre noch nicht zur Altersgruppe mit dem höchsten Erkrankungsrisiko. Ich habe dennoch das sonntägliche Mittagessen mit meinen Kindern und meinem Enkelsohn abgesagt. Das tut mir leid, muss aber sein.
Das hat vor wenigen Tagen noch anders geklungen. Weshalb haben Sie Ihre Meinung geändert?
Die Vorbildfunktion ist wichtig. Großeltern sollen ja auch nicht die Betreuung der Enkelkinder übernehmen. Nicht weil sie die Enkelkinder anstecken, sondern weil sie selbst angesteckt werden könnten. Und wenn man sich über den Weg läuft, weil man in der Nachbarschaft wohnt, dann unter Einhaltung der hygienischen Verhaltensweisen, und dabei würde ich es auch bewenden lassen.
Kanzler Sebastian Kurz klingt da noch konsequenter: Er will mit seinen Eltern nur noch telefonischen Kontakt halten.