Lebensmitteltechnologie

Insekten essen – aber nachhaltig und regional

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Grazer Forscher basteln Zuchtanlagen für Mehlwürmer, die zu hochwertigen Produkten weiterverarbeitet werden: als Futtermittel in der Tierzucht und in Zukunft als Nahrungsmittel für den Menschen.

Es sind noch Tausend Fragen offen, weil man bei uns bisher Insekten kaum als Lebensmittel nutzt, sagt Simon Berner, der an der FH Joanneum im Studiengang „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“ erforscht, wie man Proteine aus Insekten sinnvoll in die Nahrungskette einbauen kann. Das Projekt wird über die Forschungsförderungsgesellschaft FFG für fünf Jahre mit über einer Million Euro vom Technologieministerium gefördert und reicht von Analysen zur Lebensmittelsicherheit über gesetzliche Grundlagen bis zu sozialwissenschaftlichen Fragen, wenn es um die Akzeptanz von Mehlwürmern als Futter- oder Nahrungsmittel geht. „Wir wollen die ganze Kette durchziehen: Von der Frage, welches Futtermittel die Insekten brauchen, über die effiziente Zucht bis hin zur Verwertbarkeit in Futter für Tiere oder Lebensmittel für Menschen“, berichtet Berner.

Die Motivation dahinter ist, eine Lösung zu finden, wie man unseren riesigen ökologischen Fußabdruck verringert und die Ernährung der Weltbevölkerung sichert. „Wir verbrauchen massiv mehr Ressourcen, als wir zur Verfügung haben: Etwa ein Viertel unseres ökologischen Fußabdrucks resultiert aus unserer Ernährung“, sagt Berner: „70 Prozent der Ackerfläche weltweit verwenden wir nur dafür, tierische Lebensmittel herzustellen.“ Weil dies nicht nachhaltig abläuft, sucht sein Team nach alternativen Proteinquellen und sieht in Insekten eine Lösung, genauer in Mehlwürmern. Da in Mitteleuropa Insekten als Lebensmittel noch nicht en vogue sind, werden anfangs noch Konzepte für Futtermittel erstellt.

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