Song zum Sonntag

Immer wieder Kunstschul-Pop

Ride: „Repetition (Reimagined by Pêtr Aleksänder)“
Ride: „Repetition (Reimagined by Pêtr Aleksänder)“(c) beigestellt
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1988 in Oxford gegründet, perfektionierten Ride die Kunst des sanften, stoischen Gitarrenlärms. „Nowhere“ hieß 1990 ihr erstes Album, „This Is Not a Safe Place“ 2019 ihr sechstes.

Ride: „Repetition (Reimagined by Pêtr Aleksänder)“. Wiederholung ist Veränderung: Dieses Paradoxon, das schon Heraklit kannte (man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen), wurde zum Mantra in diesem Song von Ride, einer Band, die den meditativen Reiz des Gleichförmigen mag. Erschienen ist er 2016, nun hat sie ihn neu eingespielt – mit einem Duo, das, wir wissen nicht warum, den schelmischen Namen Pêtr Aleksänder trägt und offenbar gern mit leicht herben neoromantischen Streicherklängen spielt. Der Song verliert dadurch natürlich einen Gutteil seiner Gewalt, gewinnt aber einen sehr englischen Liebreiz dazu. Wenn etwa ein Klavier zur Zeile „Art school taught us how to play“ plaudert und ein nachdenkliches Cello die Worte „At seventeen it's purely teenage art, you see“ kommentiert, dann mag man ihn wieder einmal, den anmutig in sich selbst verschauten und auf die eigenen Füße starrenden Kunstschul-Pop.

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.03.2020)

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