Zum Zwilling der Erde!

Auch Vincent van Gogh ließ sich vom Glanz der Nachbarin faszinieren: Sie strahlt rechts neben der Zypresse.
Auch Vincent van Gogh ließ sich vom Glanz der Nachbarin faszinieren: Sie strahlt rechts neben der Zypresse.(c) Vincent van Gogh / Action Press / picturedesk
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Die Venus war das erste Ziel von Raummissionen, dann blieb sie lang unbeachtet, ihrer Lebensfeindlichkeit wegen. Nun sind neue Projekte geplant.

Die hellste Erscheinung am Himmelszelt, mit Ausnahme von Sonne und Mond, ist unsere nächste Nachbarin, die mit der Erde nicht nur das Geschlecht teilt – alle anderen Planeten haben Männernamen –, sondern ihr in so vielem so ähnlich ist, dass sie als ihr Zwilling gilt: Sie hat fast exakt die gleiche Größe, Masse, Dichte und chemische Zusammensetzung. Hilfreich ist sie auch, sie bietet Orientierung, obgleich sie manchmal in der Morgendämmerung zu sehen ist, dann verschwindet, und zu unterschiedlichen Zeiten in der Abenddämmerung erscheint.

Die Sumerer nannten sie deshalb „Innana“, nach einer Göttin, die von Zeit zu Zeit in die Unterwelt stieg, und auch den Babyloniern – die sie „helle Göttin des Himmels“ nannten“ – war wohl bekannt, dass die Himmelskörper, die später Morgenstern und Abendstern genannt wurden, ein und derselbe waren. Dieses Wissen ging verloren, die frühen Griechen sahen „Phosphorus“ und „Hesperos“, erst Pythagoras bemerkte wieder die Identität. Doch die zwei Namen hielten sich, im frühen Rom als „Lucifer“ und „Vesper“. Und Lucifer traf es doppelt, der Lichtbringer wurde, gestürzt, zum Herrn der Hölle.

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