Gähnende Leere an den heimischen Universitäten.

Wie die Pandemie den Unialltag prägt: Fünf Studierende erzählen

Gähnende Leere an den heimischen Universitäten: Wegen des Coronaviruswurde der Unterricht in den nächsten Wochen auf Fernlehre umgestellt.

Wien. Freilich, Studierende müssen an den Universitäten seit jeher Selbstständigkeit beweisen. Dass nun aber alle Lehrveranstaltungen abgesagt, die heimischen Unis geschlossen sind und das Studieren nur mehr vor dem Laptop stattfindet, gab es so in Österreich noch nie.

Vonseiten der Studierenden scheint die Sperre aber großteils unterstützt zu werden. „Eine gut organisierte Schließung der Universitäten ergibt in der jetzigen Situation bestimmt Sinn“, heißt es auch von Jasmin Chalendi, Vorsitzende der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH). „Die Studierenden dürfen aus der Schließung aber keine Nachteile für ihr restliches Studium ziehen.“ Vor allem eines sei noch sehr unklar: „Unsere größte Sorge sind zurzeit Beihilfenverluste und das Draufzahlen von Studiengebühren, weil sich die Studiendauer verlängert“, so Chalendi.

Bis zum Beginn dieser Woche gab die Regierung den Unis und Hochschulen Zeit, um auf Fernlehre umzustellen. Die meisten setzten die Maßnahme aber bereits am vergangenen Mittwoch in Kraft und stellten auf Home Learning um. Konkret heißt das: Auf den digitalen Plattformen der Universitäten sollen teilweise Vorlesungen gestreamt werden, und Professoren stellen Aufgaben für die Studierenden online.

Flächendeckend wird eine Umstellung nicht möglich sein – etwa bei 70 Prozent sollen die Inhalte online angeboten werden können, heißt es von der Uni Wien. An der Medizinischen Uni in Wien versucht man versäumte Praktika in Krankenhäusern mit Musterfällen, die online durchgespielt werden, so gut wie möglich zu ersetzen. Auch an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien ist die Umstellung auf E-Learning naturgemäß schwierig: Derzeit erarbeite man noch ein Konzept. Prüfungen sind an den meisten Unis abgesagt. Mündliche Prüfungen werden etwa an der Technischen Universität Wien teilweise noch mit Sicherheitsmaßnahmen absolviert. An der Uni Wien finden nur bereits geplante Abschlussprüfungen statt. Die Maßnahmen an den Unis gelten voraussichtlich bis zum 3. April, dann schließen die Osterferien an.

Sind Österreichs Universitäten überhaupt digital genug, um alles auf Home Learning umzustellen?

„Das wird sich zeigen“, sagt Chalendi. Die Uni Wien wies etwa gleich am Mittwoch darauf hin, dass man sich auf eine Überlastung der IT-Systeme einstellen solle. In der vergangenen Woche seien primär Lehrende von der Universität auf das Home Learning vorbereitet worden, so Chalendi. „In den kommenden Wochen dann hoffentlich auch wir Studierende.“

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