Wie Italiener den Coronavirus-Hausarrest durchstehen – und ihren Alltag trotz aller Sorgen an die Einschränkungen anpassen.
„Io sto a casa“ – ich bleibe daheim. Unter dieser Devise hat die italienische Regierung vergangene Woche ganz Italien in eine riesige, fest abgeriegelte Quarantäne-Zone verwandelt. Die Bewegungsfreiheit wird stark eingegrenzt, um die rasante Verbreitung der Coronavirus-Infektionen zu bremsen und die besonders betroffenen, älteren Bürger zu schützen. Wer nicht unbedingt muss, darf sein Zuhause jetzt nicht mehr verlassen. Wer aber arbeiten, Lebensmitteln einkaufen oder auch nur in die Apotheke will, hat dies in einer schriftlichen „Selbsterklärung“ zu begründen, die man stets bei sich tragen muss. Spazierengehen ist zwar erlaubt, aber möglichst allein. Wenn man unbedingt noch jemanden dabei haben will, muss der vorgeschriebene Sicherheitsabstand eingehalten werden.
Eine gespenstische Stille herrscht derzeit in Italien. Vom Norden bis hin zum Süden wurden die Bürger quasi über Nacht aufgefordert, ihr Leben radikal umzustellen: Schulen sind ohnehin teilweise schon wochenlang geschlossen, alle Veranstaltungen längst abgesagt, die Geschäfte fast alle zu. Der Aperitif mit Freunden ist auf unabsehbare Zeit verschoben, ebenso die übliche Pizza vom Samstagabend oder das Picknick am Strand. Auch die Großeltern soll man nicht mehr besuchen. Man könnte sie anstecken. So sitzt man vorm Fernsehen, surft im Internet, wartet bange auf die nächsten Nachrichten über Ansteckung und Covid19-Erkrankungen, auf die neuen Zahlen über Infizierte und Tote.