Coronavirus-Pandemie

Engpässe in Spitälern: "Dann kommt die schrecklichste Frage"

Eine Frau am Montag beim Kaiser Franz Josef Spital in Wien
Eine Frau am Montag beim Kaiser Franz Josef Spital in Wien(c) REUTERS (LISI NIESNER)
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Wer bekommt im Notfall lebenserhaltende Maßnahmen und wer nicht? Nach welchen Kriterien erfolgt die sogenannte harte Rationierung? Werden bestimmte Berufsgruppen bevorzugt? Medizinethikern Alena Buyx von der TU München über eine Situation, in der Grundregeln außer Kraft gesetzt und „ganz harte Entscheidungen" getroffen würden.

Die Presse: Als Medizinethikerin beschäftigen Sie sich seit mehr als zehn Jahren auch mit der „harten Rationierung". Allein beim Aussprechen dieser Bezeichnung bekomme ich Gänsehaut. Was hat es damit auf sich?

Alena Buyx: Anders als bei der Rationalisierung, also der effektiven Zuteilung knapper medizinischer Ressourcen, bedeutet medizinische harte Rationierung etwa die Zuteilung intensivmedizinischer Leistungen unter Bedingungen absoluter Knappheit.

Wie das in Norditalien der Fall ist oder zumindest eine Zeit lang war. Als Ärzte selbstständig, ohne ausführliche Beratung und Abstimmung entscheiden mussten, welchen schwer erkrankten Patienten sie lebenserhaltende Maßnahmen zukommen lassen und welchen nicht. Eine kaum vorstellbare Belastung...

Daher müssen wir wirklich alles unternehmen, um einen rapiden Ansturm auf unsere Intensivstationen und damit eine Kapazitätsüberschreitung in Deutschland bzw. Österreich zu verhindern. So etwas wäre schrecklich. Aus diesem Grund tun wir, was wir jetzt tun – zu Hause bleiben und die sozialen Kontakte auf das Notwendigste reduzieren. Als solidarisches Verhalten, um die Ausbreitungskurve abzuflachen. Das ist die wichtigste Botschaft. 

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