Leitartikel

Helfen, aber richtig: Mit Augenmaß gegen die Corona-Rezession

Die jetzigen Ausgangssperren frieren viele Interaktionen sofort ein. Das ist vor allem für die kleinsten Teilnehmer der Volkswirtschaft fatal.
Die jetzigen Ausgangssperren frieren viele Interaktionen sofort ein. Das ist vor allem für die kleinsten Teilnehmer der Volkswirtschaft fatal. APA/AFP/GETTY IMAGES/SPENCER PLA
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Die Politik reagiert auf die Corona-Krise viel schneller als 2008 auf den Konkurs von Lehman Brothers. Doch Hilfe brauchen nun vor allem die Kleinen.

Man kann vieles am Umgang von Regierungen und Behörden mit der Corona-Krise kritisieren. Doch zumindest in einer Hinsicht ist Lob angebracht: Die existenzielle Gefahr für Europas Wirtschaft wurde sowohl in Brüssel als auch in den meisten Hauptstädten sehr schnell erkannt. Und die Politiker haben rasch die richtigen Entschlüsse gefasst. Die Europäische Kommission aktivierte am Freitag jene Bestimmungen in den Europäischen Verträgen, welche erhöhte Staatsausgaben ermöglichen, um Krankenhäuser auszubauen, Kurzarbeit zu finanzieren, Steuern und Sozialbeiträge zu stunden, und das wirtschaftliche Leben generell zumindest halbwegs am Laufen zu halten.

Die neue Präsidentin der Europäischen Zentralbank wiederum hat sich am Donnerstag zwar coram publico einen peinlichen Lapsus erlaubt, als sie sagte, es sei nicht Aufgabe der Zentralbank, die unterschiedlichen Zinsniveaus in der Eurozone zu glätten (was zwar streng genommen stimmt, in der derzeitigen politischen Realität aber fatal wäre). Sie hat diesen Fehler aber sofort erkannt, und es gibt keinen Zweifel, dass die EZB weiterhin alles ihr Mögliche tun wird, um Europas Wirtschaft liquide zu halten.

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