Die norditalienische Region importiert Ärzte aus China, Kuba und Venezuela - und sucht weltweit nach Beatmungsgeräten. Das System könne nur noch „wenige Tage“ halten.
In der Lombardei droht das Worst-Case-Szenario einzutreten: Das Gesundheitssystem steht angesichts der rasant steigenden Zahlen an Coronavirus-Infektionen vor dem Kollaps. Der Countdown läuft: "Wir haben bald keine Betten mehr in den Intensivstationen", warnte der lombardische Regionalpräsident Attilio Fontana. Die Kapazitäten reichten nur noch „einige weitere Tage aus. Hoffen wir, dass wir weiterhin Wunder vollbringen können“. Zumal das Schlimmste noch bevorsteht: Laut Experten ist der Höhepunkt der Epidemie noch gar nicht erreicht.
Die Zahl der Coronavirus-Todesopfer und der Infizierten in Italien wächst weiter, allerdings weniger schnell als in den vergangenen Tagen. Am Montag wurden 2158 Todesfälle gemeldet, das sind 349 mehr als am Sonntag. Am Sonntag war die Zahl der Todesopfer um ein Hoch von 368 Personen gegenüber dem Vortag gestiegen. Die Zahl der Infizierten kletterte um 2470 auf 23.073. Am Vortag war die Zahl der neuen Infizierten um 2853 gestiegen. 2749 Personen sind inzwischen genesen, 414 mehr als am Sonntag. 1851 Personen - circa zehn Prozent aller Infizierten - liegen auf der Intensivstation. Rund 30 Prozent der weltweit auf das Coronavirus zurückgeführten Todesfälle sind in Italien registriert worden.
Eigentlich sollte ab Dienstag in den Hallen der Mailänder Messe ein Lazarett mit zusätzlichen 500 Betten errichtet werden - allerdings fehlen die dringend notwendigen Beatmungsgeräte. Nur wenn diese Ausstattung garantiert sei, hätte die Eröffnung dieses Krankenhauses einen Sinn, heißt es aus der Regionalregierung.