Risiko minimieren

Wie man es schafft, sich nicht ständig ins Gesicht zu fassen

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Symbolbild(c) Getty Images (Jeenah Moon)
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Wie oft man tatsächlich das Gesicht berührt, merkt man erst, wenn man es eigentlich unterlassen soll. Einige Tipps helfen trotzdem, dem Impuls zu widerstehen.

Häufiges Händewaschen und sich nicht ins Gesicht greifen. Das sind nur einige der Maßnahmen, die in Sachen persönlicher Hygiene dafür sorgen sollen, dass man sich nicht mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Denn Krankheiten werden am häufigsten dadurch übertragen, dass man mit den Händen unsaubere Oberflächen und dann das Gesicht berührt.

Doch wie wird man diese Angewohnheit los? Vor allem, wenn man weiß, dass man es nicht tun sollte, fällt erst auf, wie oft man – auch unbewusst – tatsächlich das Gesicht berührt.

1. Bewusstsein schaffen

Wann, wie und warum: Um Gewohnheiten zu verändern, muss man sich zuallererst bewusst machen, warum und wie oft man sich ins Gesicht greift. Gründe kann es die verschiedensten geben. Etwas hat gejuckt, man möchte eine Wimper entfernen, möglicherweise kann aber auch ein Gefühl von Unwohlsein oder auch Langeweile der Auslöser gewesen sein. Tatsache ist: Sich im Gesicht zu berühren, ist natürlich und passiert ganz intuitiv. Studien gehen davon aus, dass Menschen in der Öffentlichkeit ihr Gesicht 3,3 bis 3,6 Mal in der Stunde berühren, zu Hause sogar bis zu 23 Mal, wie „Self.com“ schreibt. Den Impuls sollte man aber nicht unterdrücken, denn dann ist das Verlangen, sich ins Gesicht zu greifen, meistens noch stärker vorhanden.

2. Neue Aktionen setzen

Wenn mal also das Bedürfnis verspürt, sollte man sich die Hände zuvor waschen oder desinfizieren. Wenn das nicht möglich ist, dann sollte man das Verlangen oder dem Juckreiz zumindest mit dem Arm oder mit  durch Kleidung geschützte Hände nachgeben. Es kann auch helfen, andere Körperstellen, etwa das Knie oder die Oberarme zu berühren. Diese veränderte Reaktion auf das Bedürfnis geschieht mit der Zeit ganz von alleine, was die Gewohnheit dauerhaft verändert.

3. Immer wieder daran erinnern

Da die Angewohnheit oft ganz unbewusst stattfindet, merkt man sie nicht immer. Eine stark riechende Seife oder Handcreme, kann darauf aufmerksam machen, dass sich die Hände dem Gesicht nähern. Außerdem kann man Familienmitglieder oder Mitbewohner darum bitten, auf die Gewohnheit aufmerksam zu machen.

Wenn das nicht hilft, können auch Erinnerungen durch Post-its oder Smartphone-Benachrichtigungen sinnvoll sein.

4. Alltagstauglich Risiken minimieren

Fallen die offenen Haare ins Gesicht, jucken die Augen durch Kontaktlinsen oder verwendet man einen Lippenbalsam aus der Tube? Dann ist es jetzt vielleicht eine gute Gelegenheit, Lösungen zu finden. Etwa die Haare zusammenzubinden, eine Brille zu tragen und den Lippenbalsam in Stiftform zu verwenden.

5. Gewohnheit abtrainieren

Intuitive Verhaltensmuster sind schwer zu durchbrechen, aber man kann sich diese auch abtrainieren. Zum Beispiel durch die Moution-Odum-Methode, wie „Self.com" vorschlägt. Dabei übt man, fünf Minuten am Tag ganz stillzusitzen. Für die meisten Menschen wird das schon eine Herausforderung sein, doch mit der Zeit wird es einfacher.

Eine Website will ebenfalls dabei helfen, sich die schlechte Angewohnheit abzutrainieren, und zwar mit einem Algorithmus. Auf Do not touch your face nimmt man mittels Webcam zwei Videos auf – eines, in dem man sich ins Gesicht greift und eines, in dem man das unterlässt. Das System erkennt den Unterschied und gibt dann jedes Mal, wenn man sich ins Gesicht greifen möchte, ein Warnsignal - ein „No“ - von sich, außerdem färbt sich der Bildschirm rot. Dies funktioniert natürlich nur, wenn die Kamera eingeschaltet ist und die Website in einem Browser-Tab geöffnet ist.

(chrile )

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