Leserstimme

Heldinnen an vorderster Front

Apotheke in der Wiener Innenstadt
Apotheke in der Wiener Innenstadt(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
  • Drucken

Sie sind vorwiegend Frauen. Sie sind Mütter. Oft auch alleinerziehend.

Sie kommen früher in die Arbeit, sie gehen später nach Hause. Egal, was der Dienstplan vorsieht, sie bleiben. Um für die Patienten da zu sein, um ihre Kolleginnen zu unterstützen. Sie müssen nicht darum gebeten werden, sie machen das selbstverständlich.

Man wechselt sich ab. Kurze Toilettenpause, vielleicht noch einen Schluck Wasser. Dann sofort zurück an die „Front“. Dort strahlen sie Besonnenheit aus, sie beruhigen die Patienten, aber ermahnen sie auch dort, wo es notwendig ist, sie klären auf. Gleichzeitig bewältigen sie den Stress und die Hektik, die sich im Hintergrund abspielt.

Sie sind da für die Menschen. Sie versorgen die Österreicher mit lebensnotwendigen Medikamenten.

Und zwar flächendeckend in ganz Österreich. Immer geöffnet, für alle da und nur wenige Kilometer vom Zuhause jedes Österreichers entfernt.

Ich spreche von den Pharmazeutisch Kaufmännischen Assistentinnen (PKA) und Pharmazeutinnen in den rund 1400 Apotheken im ganzen Land.

Was sie alle momentan mit einer Selbstverständlichkeit und noch immer mit einem Lächeln, welches trotz Schutzmaske noch wahrnehmbar ist, leisten, lässt einen Beobachter nur noch staunen.

Dieses unglaubliche Engagement lässt einem die Gänsehaut den Rücken herunterlaufen. Im positiven Sinn.

Die Apotheken mit ihren Mitarbeitern gehören zu den wichtigsten Einrichtungen der sogenannten „kritischen Infrastruktur“ dieses Landes, und genau deshalb gebührt ihnen nicht nur Dank, sondern sie sollten auch besonders geschützt werden. Sei es durch SARS-CoV-2-Schnelltests für Mitarbeiter, um eine gegenseitige Ansteckung womöglich zu verhindern, sei es durch Plexiglaswände an den Verkaufsplätzen oder durch die zu Verfügungstellung wirksamer Schutzmasken.

In dieser schwierigen Situation zeigt es jedenfalls, wie wichtig und notwendig die dezentralisierten Strukturen der österreichischen Apothekenlandschaft für dieses Land sind.

Und nicht zuletzt muss man auch die PatientInnen loben. Sie bleiben in den Apotheken ruhig, sie geben acht, sie verhalten sich größtenteils vorbildlich. Die Patienten wissen: Wir tun alles für sie, was in unserer Macht steht. Selbstverständlich.

von unserem Leser
Dr.pharm. Clemens Szczepanski, Oberpullendorf

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

>>> Mehr aus der Rubrik „Gastkommentare“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Gastbeitrag

#CorCooning – die Sehnsucht der Menschen ist groß

Cocooning war gestern, jetzt kommt staatlich verordnetes Sichzurückziehen, das CorCooning: Was da jetzt auf uns zurollt, können wir aktuell weder zahlenmäßig noch emotional erfassen.
Gastkommentar

Die Coronakrise, die Welt und wir

Der globale Shutdown kann zu zwei möglichen Szenarien führen: Alle gegen alle oder eine Wir-Weltgesellschaft.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.