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Airline-Allianzen rufen nach Hilfe in der Coronakrise

Archivbild: Die Air India ist ein Mitglied der Star Alliance.
Archivbild: Die Air India ist ein Mitglied der Star Alliance.imago images/ZUMA Press
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Verbraucherschützern zufolge seien Kundengelder nicht abgesichert.

Die drei Luftfahrt-Allianzen Star Alliance, Skyteam und Oneworld haben Regierungen und Geschäftspartner weltweit zu Unterstützung in der für sie immer bedrohlicheren Corona-Krise aufgerufen. Die Bündnisse - zusammen stellen sie 60 Prozent aller Fluggesellschaften - erklärten, dass sich die Regierungen auf die schweren wirtschaftlichen Folgen der staatlichen Maßnahmen zum Eindämmen der Pandemie vorbereiten müssten.

Alle möglichen Maßnahmen müssten geprüft werden, um den Airlines in der schwierigen Phase beizustehen. Neben dem Aussetzen der Regeln für Start- und Landerechte sollten Flughafenbetreiber ihre Gebühren reduzieren, heißt es. Die finanziellen Folgen des weltweiten Corona-Ausbruchs seien ohne Beispiel, sagt Skyteam-Chefin Kristin Colville. Außerordentliche Maßnahmen seien unumgänglich.

Rettung vor der Pleite

In Deutschland hat sich auch der Verbraucherzentrale Bundesverband (Vzbv) angesichts der Coronavirus-Pandemie und der wirtschaftlichen Folgen dafür ausgesprochen, die Luftverkehrsbranche mit Finanzhilfen zu unterstützen. „Es ist in mehrfacher Hinsicht im Sinne der Verbraucher, wenn die Flugunternehmen vor der Pleite gerettet werden", sagt die Leiterin des Teams Mobilität und Reisen beim Vzbv, Marion Jungbluth, zum „Handelsblatt". Im Falle einer Insolvenz wären Kundengelder nicht abgesichert.

„Zudem ist ein funktionierender Wettbewerb notwendig, um
weiterhin ein attraktives Angebot an Strecken und Preisen für
Verbraucher aufrechtzuerhalten", sagt Jungbluth. Sie mahnte aber davor, staatliche Hilfen an Bedingungen zu knüpfen. „Staatliche Unterstützung sollte daran gekoppelt werden, dass die Luftfahrtbranche den Passagieren weiterhin maximale Kulanz zusichert und Verbraucherrechte nicht ausgehebelt werden“, fordert die Expertin.

Kurzarbeitergeld noch in Diskussion

Im Wirtschaftsministerium in Berlin empfängt der Luftfahrtkoordinator der Regierung, Thomas Jarzombek (CDU) am Montag Vertreter von Airlines und Gewerkschaften. „Dabei werden wir natürlich mögliche Liquiditätshilfen und die Ausgestaltung des Kurzarbeitergeldes für die Branche diskutieren", hatte Jarzombek angekündigt.

Die Branche fordert zudem eine Befreiung von der
Luftverkehrssteuer. Medienberichten zufolge hatte sich Jarzombek dafür ausgesprochen, keine Steuern zahlen zu müssen, wenn niemand fliegt. Die Bundesminister Peter Altmaier (CDU) und Olaf Scholz (SPD) hätten bei ihren Maßnahmen zur Erleichterung für Unternehmen die Luftverkehrssteuer ausdrücklich genannt. Steuern könnten gestundet werden, Vorauszahlungen könnten angepasst werden und „es wird auf Vollstreckungsmaßnahmen und Säumniszuschläge verzichtet", sagt Jarzombek.

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(APA/Reuters/AFP)

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