US-Präsidentschaftswahlkampf

USA: Wahlkampf in Zeiten der Corona-Krise

(c) REUTERS (KEVIN LAMARQUE)
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Auch die Vorwahlen der US-Demokraten finden im Krisenmodus statt. Die große Frage: Wie hoch wird die Wahlbeteiligung sein?

Wien/Washington. Nach der Proklamation des nationalen Notstands und Hamsterkäufen am Wochenende haben auch die USA am Montag in den Krisenmodus geschaltet. Von New York bis Los Angeles bleiben Schulen, Restaurants, Theater und Bars geschlossen.

Selbst der Wahlkampf der Demokraten fand vor den womöglich vorentscheidenden Vorwahlen in Florida, Ohio, Illinois und Arizona am Dienstag überwiegend virtuell statt. Großkundgebungen sind abgesagt, die Vorwahlen in Georgia und Louisiana verschoben. Mancherorts testen die lokalen Behörden, via E-Mail abzustimmen. Die große Frage ist indessen, wie hoch die Wahlbeteiligung ausfällt und wen sie begünstigt: Die jungen Bernie-Sanders-Fans sind überaus motiviert, die älteren Wähler Joe Bidens könnten eher zu Hause bleiben – insbesondere in Florida, wo Ex-Vizepräsident Biden in Umfragen einen Vorsprung von 40 Prozentpunkten aufwies.

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Debatte im leeren TV-Studio

Über die sozialen Medien traten Joe Biden und Bernie Sanders mit den Wählern in Kontakt – Sanders in Form eines via Youtube übertragenen Kamingesprächs, wie dies Präsident Franklin D. Roosevelt in der Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre via Radio erfunden hat.

In der Nacht auf Montag trafen Biden und Sanders in einem leeren TV-Studio zur ersten direkten Konfrontation aufeinander, bei der die Corona-Pandemie und das Krisenmanagement von Präsident Trump die große Themen waren. Biden, Jahrgang 1942, scheute nicht vor Pathos zurück: „Wir sind in einem Krieg.“ Sanders dagegen propagierte sein europäisches Modell der Krankenversicherung. Sie waren durch einen Sicherheitsabstand von zwei Metern getrennt und stießen zur Begrüßung die Ellbogen aneinander.  (vier)

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