Rückkehr wegen Virus

Appell an 30.000 Touristen im Ausland: "Verlieren Sie bitte keine Zeit"

Ein Bild vom Flughafen in Barcelona.
Ein Bild vom Flughafen in Barcelona.(c) REUTERS (NACHO DOCE)
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Rund 30.000 Österreicher sind laut Außenamt derzeit im Ausland unterwegs. Dazu kommen geschätzte weitere 10.000 weltweit, die sich nicht registriert haben. Ab Montagabend sind Rückholaktionen geplant.

Aktuell sind noch rund 30.000 registrierte österreichische Touristen und wohl weitere mehrere 10.000 heimische Touristen, die ihre Reise nicht registriert haben, in über 100 Ländern in der ganzen Welt unterwegs. Das Außenministerium hat ihnen am Montag dringend nahe gelegt, umgehend die Heimreise anzutreten, "so lange es noch Linienflüge gibt", wie es hieß.

Dabei sollte auch die Möglichkeit geprüft werden, über andere europäische Städte zu fliegen, wenn es keine Direktflüge mehr nach Österreich gibt. "Wir müssen davon ausgehen, dass das in den nächsten Tagen immer schwieriger wird - verlieren Sie also bitte keine Zeit", riet das Außenministerium.

Touristen aus Marokko werden heimgeflogen

Dort wurden angesichts zunehmender Einschränkungen im internationalen Reiseverkehr an gezielten Rückholaktionen von im Ausland gestrandeten Touristen vorbereitet. Bereits am Montagabend werden Touristen aus Marokko zurückerwartet. Sie werden mit einer eigens angemieteten Maschine nach Wien zurückgeholt. Ab Dienstag werden weitere Rückholaktionen aus Teneriffa, Mauritius, Malediven und Kapstadt über die Bühne gehen. Touristen, die einen dieser Sonderflüge in Anspruch nehmen wollen, sollten sich umgehend beim Außenministerium oder der jeweiligen Botschaft melden. Grundsätzlich forderte das Außenministerium alle, die sich noch im Ausland befinden, mit Nachdruck auf, sich über die Online-Reiseregistrierung des Außenamts zu melden, um im Notfall die Betroffenen rasch kontaktieren, informieren und unterstützen zu können.

Das Außenministerium, das am vergangenen Freitag weltweit Sicherheitsstufe vier ausgerufen hatte, stand mit Fluglinien, Reiseveranstaltern, dem Flughafen Wien-Schwechat, der Wirtschaftskammer und dem Verein für Konsumenteninformation in ständigem Austausch. Am Freitagnachmittag hatte eine erste Rückholaktion für rund 150 Touristen aus Italien stattgefunden, die von einer AUA-Maschine aus Rom und Venedig zurück in die Heimat gebracht wurden.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte am Sonntagabend im ORF gesagt, der Flugverkehr von und nach Österreich werde "fast zum Erliegen kommen". Er appellierte an alle Österreicher im Ausland, sich "dringendst auf den Weg" heim zu machen oder das Außenministerium zu kontaktieren, um heimgeholt zu werden.

Deutschland holt Bürger heim

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes im Nachbarland Deutschland haben Bundesbürger vor allem in der Türkei, Marokko, Indonesien und den Philippinen Schwierigkeiten, nach Deutschland zurückzukehren. Man sei mit Fluggesellschaften und Reiseveranstaltern im intensiven Gespräch, "um möglichst pragmatische und möglichst schnelle Lösungen" für eine Ausreise zu finden, sagte eine Sprecherin.

In den vergangenen Tagen hatten immer mehr Länder Flugverbindungen gekappt und Grenzen weitgehend geschlossen. Deswegen rät das deutsche Auswärtige Amt seit Sonntag grundsätzlich von Reisen ins Ausland ab - ein beispielloser Vorgang. "Das Risiko, dass Sie Ihre Rückreise aufgrund der zunehmenden Einschränkungen nicht mehr antreten können, ist in vielen Destinationen derzeit hoch", schrieb Außenminister Heiko Maas (SPD) dazu auf Twitter.

(APA)

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