Covid-19

Das Ende der britischen Ignoranz

Auf Durchseuchung und „Herdenimmunität“ wollen die meisten Briten lieber doch nicht setzen.
Auf Durchseuchung und „Herdenimmunität“ wollen die meisten Briten lieber doch nicht setzen. REUTERS
  • Drucken

Die Infektionszahlen schnellen in die Höhe. Bis zu acht Millionen Briten könnten Spitalspflege brauchen, heißt es in einem „Worst-Case-Scenario“ der Gesundheitsbehörde.

London. Lang hatten sich die Briten dem Coronavirus mit Galgenhumor genähert. Nun ist ihnen das Lachen vergangen. Ein internes Papier der Gesundheitsbehörde Public Health England, das am Montag bekannt wurde, zeichnet ein dramatisches Bild: „Bis zu 80 Prozent der Bevölkerung werden sich in den kommenden zwölf Monaten mit Covid-19 infizieren und bis zu 15 Prozent (7,9 Millionen Menschen) könnten Spitalsbehandlung benötigen.“ Bisher hat die Seuche in Großbritannien 36 Menschenleben gekostet, mehr als 1500 Personen sind als infiziert gemeldet.

Dass die Zahlen vorerst niedriger liegen als auf dem europäischen Festland hat auch damit zu tun, dass in Großbritannien wenig getestet wird. Mittlerweile werden nur mehr schwerkranke Menschen oder Personen, die sich bereits in Krankenhauspflege befinden, auf das Virus untersucht. Selbst für Mitarbeiter des Gesundheitswesens sind nicht genug Tests vorhanden, sodass die Gefahr einer Übertragung auf diesem Weg ebenfalls nicht ausgeschlossen werden kann. Dennoch steigt die Zahl der Neuinfizierten zuletzt mit wachsender Geschwindigkeit.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Coronavirus

Großbritannien beklagt "Tsunami" an Schwerkranken

An manchen Orten in Großbritannien ist die Hälfte des medizinischen Personals erkrankt. Die Spitäler sind überlastet.
Blick auf das britische Parlament.
Großbritannien

Boris Johnson verhängt Ausgangssperre

Die konservative Regierung beantragt Notstandsgesetze, die das Parlament allerdings alle sechs Monate bestätigen muss. Am Montagabend verhängte Johnson eine dreiwöchige Ausgangssperre.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.