Die Corona-Kurzarbeit wird für Betriebe attraktiver.
Wien. Am Samstag präsentierte die Regierung ihr vier Milliarden Euro schweres Corona-Hilfspaket für die Wirtschaft, am Sonntag wurde es vom Nationalrat beschlossen. 400 Mio. Euro sind für Kurzarbeit vorgesehen. Bei Kurzarbeit reduziert ein Betrieb vorübergehend die Normalarbeitszeit, die Beschäftigten erhalten weiter einen guten Teil ihres Lohns. Nun wurde das Modell für Firmen attraktiver gemacht. Mit der neuen Kurzarbeit kann die Arbeitszeit mehrere Wochen lang auf null reduziert werden (bisher: mindestens zehn, höchstens 90 Prozent). Die Antragsfrist sinkt von sechs Wochen auf zwei Tage. Beschäftigte erhalten bis 1700 Euro brutto Monatslohn 90 Prozent des Letztgehalts, bis 2685 Euro 85 Prozent, bis 5370 Euro 80 Prozent.
Die Corona-Kurzarbeit kann bis zu sechs Monate in Anspruch genommen werden. Der Staat ersetzt den Unternehmen einen guten Teil des Entfalls. Sonderzahlungen wie das 13. und 14. Gehalt müssen sie allerdings weiterzahlen, wie auch die Sozialabgaben auf Basis des Entgelts vor der Kurzarbeit. Ab dem vierten Monat übernimmt die Sozialabgaben der Staat. „Wir hoffen, dass viele Betriebe zur Kurzarbeit greifen, anstatt ihren Leuten zu kündigen“, sagt Karl Dürtscher, Geschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten. (hie)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.03.2020)