Uwe Tellkamp wurde einst für seinen Roman „Der Turm“ gefeiert, heute ist er als Rechter verschrien: Sein neues großes Werk schildert eine verfallende Welt.
Wer erinnert sich an den jungen Schriftsteller, der 2004 in Klagenfurt den Ingeborg-Bachmann-Preis gewann? Sein Text wurde mit absoluter Mehrheit von der Jury zum Siegertext gewählt, schon in der Diskussion herrschte begeisterte Einigkeit über diese „Zugfahrt durch die deutsche Geschichte“.
Es war der 35-jährige Dresdner Uwe Tellkamp, der damals beim Klagenfurter Wettlesen gefeiert wurde, und die Erzählung, aus der er las, hieß „Der Schlaf in den Uhren“. Sie sei, sagte er damals, ein Auszug aus einem neuen Roman. Ein solcher Roman erschien freilich nie.