Die Straßen sind (ziemlich) leer, Verkehrsmittel ebenso, in Schanigärten sitzen nur noch Einzelne, und das große Kaufen geht weiter. Tag eins im Wien der Ausgangsbeschränkung.
Wien. Es könnten (mit) die schönsten Tage des Jahres in der Stadt sein. Sie sind, trotz Frühlingssonne, blühender Bäume, strahlenden Himmels (dessen Blau erstmals kaum Kondensstreifen durchziehen) bedrückender als jeder Novembertag es sein könnte. Die Stadt ist leer, das Leben steht still. Weitgehend, zumindest.
Der erste Eindruck, verlässt man das Haus, ist erst einmal ein anderer. Ausgangsbeschränkungen – war da was? Da steht der ältere Nachbar am Gehsteig und plaudert mit jemandem, der Postler kommt, pfeift, bringt Packerl, offenbar voll neuem Gewand und vor der Apotheke steht eine ganze Traube Menschen – man darf heute schließlich nur einzeln hinein.