US-Präsidentschaftswahlkampf

Coronavirus: Vorwahlen in Ohio abgesagt

(c) REUTERS (Mario Anzuoni)
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Die Wahlen abzuhalten, bedeute ein „inakzeptables Gesundheitsrisiko“, heißt es aus dem US-Bundesstaat. Die Vorwahlen in Arizona, Florida und Illinois wurden nicht gestrichen. San Francisco verhängt eine Ausgangssperre.

Die für diesen Dienstag geplanten US-Präsidentschaftsvorwahlen im Bundesstaat Ohio sind wegen der Ausbreitung des Coronavirus kurzfristig abgesagt worden. Das teilte der Gouverneur von Ohio, Mike DeWine, am Montagabend (Ortszeit) mit. Einen neuen Termin nannte er noch nicht. Die ebenfalls für Dienstag angesetzten Vorwahlen in den Staaten Arizona, Florida und Illinois wurden hingegen nicht gestrichen.

Wahlen inmitten der Corona-Krise abzuhalten, würde die Mitarbeiter in den Wahllokalen sowie die Wähler einem "inakzeptablen Gesundheitsrisiko aussetzen", schrieb DeWine im Kurzbotschaftendienst Twitter. Der Dienstag gilt als wichtiger Wahltag bei den oppositionellen Demokraten - seine Bedeutung wird nun durch die Streichung der Abstimmung im Mittelweststaat Ohio allerdings ein Stück weit gemindert.

Schon Vorwahlen in Georgia, Louisiana und Kentucky verschoben

Die Vorwahlen haben sich bei den Demokraten zu einem Duell zwischen dem früheren Vizepräsidenten Joe Biden und Senator Bernie Sanders entwickelt. Biden vertritt die politische Mitte, Sanders dezidiert linksgerichtete Positionen. Biden hat allerdings schon jetzt einen deutlichen Vorsprung in der Zahl der hinter ihm versammelten Delegierten, die im Juli bei einem Parteitag den Herausforderer von Präsident Donald Trump küren werden. Er könnte Sanders am Dienstag weiter enteilen.

Bei den Republikanern sind die Vorwahlen hingegen bloße Formsache, da Trump keinen starken parteiinternen Herausforderer hat. Mit der Verschiebung der Abstimmung in Ohio hat die Corona-Krise den Terminkalender der Vorwahlen noch weiter durcheinandergebracht. Zuvor waren bereits die Vorwahlen in Georgia, Louisiana und Kentucky verschoben worden.

San Francisco verhängt Ausgangssperre

Die US-Westküstenmetropole San Francisco verhängt wegen der Ausbreitung des Coronavirus eine Ausgangssperre. Die Bürgermeisterin der Stadt, London Breed, kündigte am Montag auf Twitter an, ab Mitternacht Ortszeit (Dienstag 08.00 Uhr MEZ) seien die Bewohner San Franciscos aufgefordert, zu Hause zu bleiben, "außer für grundlegende Bedürfnisse".

Notwendige Regierungsstellen und wesentliche Geschäfte blieben geöffnet, betonte sie. Der Schritt basiere auf dem Rat von Gesundheitsexperten, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. "Das Wichtigste ist, so viel wie möglich zu Hause zu bleiben", mahnte Breed. Es sei nicht nötig, umherzueilen, um Lebensmittel zu besorgen. Diese Geschäfte blieben geöffnet.

(APA/AFP/dpa)

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