Bilanz

Versicherer VIG erhöht nach Gewinnsprung die Dividende

Die Vienna Insurance Group hat erstmals Prämien von mehr als zehn Milliarden Euro kassiert. Sie stellt ihren Anlegern eine höhere Dividende in Aussicht.

Die Vienna Insurance Group (VIG) hat auch 2019 den Gewinn gesteigert und wird zum vierten Mal hintereinander die Dividende erhöhen. Die Geschäftsentwicklung 2020 werde zweifellos durch die Corona-Krise beeinflusst werden - das Ausmaß sei aber "noch nicht abschätzbar", erklärte der börsennotierte Versicherungskonzern am Dienstag.

Vorrang in der Corona-Krise hätten die Gesundheit von Mitarbeitern und Kunden. Entsprechend habe man Maßnahmen auch zur Gewährleistung des Geschäftsbetriebes in allen VIG-Märkten gesetzt. Man unterstütze die Eindämmung des Virus.

2019 wuchs der Vorsteuergewinn (EGT) um 7,4 Prozent auf 521,6 Mio. Euro. Die Ausschüttung soll von 1 auf 1,15 Euro je Aktie steigen. Der Gewinn/Aktie erhöhte sich um 27 Prozent auf 2,59 Euro. Beim EGT übertraf man das Ziel von 500 bis 520 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen legte um 23 Prozent auf 331,3 Mio. Euro zu.

Bei den Prämienannahmen knackte das Unternehmen mit plus 7,7 Prozent auf 10,399 Mrd. Euro erstmals die 10-Milliarden-Marke. Die Combined Ratio - Schäden und Kosten gemessen an den Einnahmen - sank von 96,0 auf 95,4 Prozent. Gelungen sei diese Verbesserung trotz höherer Schadenzahlungen für Naturkatastrophen aufgrund des Managementprogramms "Agenda 2020", vor allem im Bereich Kfz-Versicherung.

Zugelegt haben bei den Einnahmen alle Sparten - dominiert wurde der Zuwachs von der Sonstigen Sachversicherung und der Kfz-Kasko. Prozentuell gab es in der Krankenversicherung mit 12 Prozent das stärkste Plus.

58 Prozent der Prämien resultierten aus dem Nichtlebensbereich (Auto-Haftpflicht- und -Kasko, Sonstige Sach), 35 Prozent aus der Lebensversicherung (laufende Prämien und Einmalerläge) und 7 Prozent aus der Krankensparte.

Im Segment Österreich wuchsen die Einnahmen nach vorläufigen Angaben um 2,7 Prozent auf 3,94 Mrd. Euro, das EGT legte auf 207 Mio. Euro zu, und die Combined Ratio (netto) verbesserte sich auf 93,5 (94,2) Prozent. Im zweitwichtigsten Markt Tschechien legte man um 3,7 Prozent auf 1,75 Mrd. Euro zu, in Polen um 26,1 Prozent auf 1,13 Mrd. Euro. In der Slowakei stagnierte das Volumen bei 799 Mio. Euro. Das Baltikum überholte mit einem kräftigen Einnahmenplus von 33 Prozent auf 500 Mio. Euro das rückläufige Rumänien (-9 Prozent auf 468 Mio. Euro). Außer in Rumänien (100,9 trotz Verbesserung) lag die Combined Ratio überall unter 100 Prozent, besonders niedrig in Tschechien mit 92,0 Prozent.

Die Aufwendungen für Versicherungsfälle (abzüglich der Rückversicherungs-Anteile) betrugen 7,26 Mrd. Euro - um 4,5 Prozent mehr als im Jahr davor. Der Anstieg sei eine Folge des deutlich gestiegenen Prämienvolumens, so die VIG.

Das Finanzergebnis der Gruppe (inkl. at equity bewertete Unternehmen) ging leicht um 2,6 Prozent auf 1,01 Mrd. Euro zurück. Die Kapitalanlagen (samt liquiden Mitteln) lagen Ende 2019 bei 35,9 Mrd. Euro, nach 37,6 Mrd. Euro Ende 2018. Der Rückgang ist auf die ab 1. August 2019 berücksichtigte Equity-Bewertung der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften der VIG-Gruppe zurückzuführen, hatte das Unternehmen schon zu den 9-Monats-Zahlen erklärt. Das Eigenkapital wird in der Konzernbilanz mit 5,19 (nach 5,84) Mrd. Euro beziffert, ein Rückgang von gut elf Prozent. Die Solvenzquote von 210 Prozent zum Ultimo befinde sich "weiterhin auf einem international sehr guten Niveau", wird betont.

Die VIG ist mit rund 50 Gesellschaften in 25 Ländern vertreten und zählt mehr als 25.000 Mitarbeiter.

Die endgültigen Zahlen für 2019 sollen am 16. April veröffentlicht werden.

(APA)

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