Rewe appelliert an Kunden

Kein Einkauf zwischen 8 und 9 Uhr: Die Stunde für Risikogruppen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Supermarktkette Billa ruft auf sozialen Medien dazu auf, zwischen 8.00 und 9.00 Uhr nicht einkaufen zu gehen - um somit Risikogruppen zu schützen. Merkur, Adeg und Penny sollen folgen. Spar merkt einen Kunden-Rückgang.

Die Supermarktkette Billa bat am Dienstag über Soziale Medien vor allem ihre jungen Kunden, nicht zwischen 8:00 und 9:00 Uhr einkaufen zu gehen - um diese Zeit für Menschen aus den Risikogruppen "frei zu halten".

Nun soll laut einer Rewe-Sprecherin eine Ausweitung auf die Rewe-Gruppe folgen. Penny, Adeg und Merkur werden ebenfalls ihre Kunden auffordern, die Stunde zwischen acht und neun Uhr in der Früh, für die Risikogruppe freizulassen. Nicht nur ältere Personen zählen zu dieser Risikogruppe, sondern auch gesundheitlich Geschwächte.

Von Rewe wird versichert, dass die frühe Einkaufsstunde nichts mit den Beständen der Lebensmittel zu tun hätte, diese Stunde wäre organisatorisch einfacher, als etwa Mittags oder Nachmittags.

Die Supermarktkette reagiert damit auf internationale Maßnahmen von Supermärkten wie etwa in Australien, wo diese freigehaltene Stunde für die Risikogruppe bereits in Kraft ist. Täglich zwischen 7.00 und 08.00 Uhr dürften nur über 60-Jährige und Menschen mit Behinderung die australischen Woolworths-Märkte besuchen.

Rewe betont, dass es sich dabei um keine Vorschrift handelt, sondern um einen Appell an die Kunden. Zudem seien ausreichend Lebensmittel und Produkte für alle da, es bestehe weiterhin kein Grund zur Sorge. Die Supermärkte werden nach wie vor täglich frisch beliefert.

Spar registriert 20 Prozent weniger Kunden

Von Spar wird dieser Kunden-Appell derzeit nicht ausgesprochen. Aktuell seien etwa 20 Prozent weniger Kunden in den Geschäften, als an einem durchschnittlichen Dienstag. Auch wenn der Umsatz etwa gleich bleibe, weil die Leute etwas mehr einkaufen, als sonst.

Bei Hofer heißt es dazu: „Insbesondere Risikogruppen empfehlen wir, das Einkaufen in unseren Filialen zu den üblichen Stoßzeiten zu vermeiden. In diesem Sinne unterstützen wir die Initiative des Handelsverbandes, dass Konsumenten die Stunde zwischen acht und neun Uhr morgens in den Geschäften für Risikogruppen freihalten sollen, um deren Ansteckungsrisiko zu verringern. Zudem schließen wir uns dem Appell der österreichischen Bundesregierung an, vor allem älteren und physisch eingeschränkten Personen mit Hilfsbereitschaft zu begegnen und deren notwendigen Besorgungen zu erledigen.“

Weltweit bemühen sich Geschäfte, das Einkaufen in diesen Tagen geordneter zu gestalten. In einem dänischen Supermarkt wurden Abstandhalter-Sticker am Boden angebracht, damit sich die Kunden nicht zunahe kommen.

(witt)

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