Stadtreport aus Paris

Frankreich: Massenexodus auf das Land

Paris leert sich. Es gilt eine zweiwöchige Ausgangsbeschränkung.
Paris leert sich. Es gilt eine zweiwöchige Ausgangsbeschränkung.(c) APA/AFP/LUDOVIC MARIN
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Die Zeit der Sorglosigkeit ist vorbei. Seit Dienstagmittag gelten Ausgehverbote. Pariser drängen – teils mit Atemmasken – auf die Bahnhöfe, um Züge in die Provinz zu ergattern.

Paris. Vor einem Postamt an der Rue Cler unweit des Eiffelturms stehen die Kunden in einer fast 100 Meter langen Warteschlange mit dem vorgeschriebenen Abstand von mindestens einem Meter. Nur drei Personen auf einmal dürfen hinein, um ein Paket mit einer bestellten Warenlieferung abzuholen. Auch vor einer Apotheke an der Avenue La Motte-Piquet warten die Menschen geduldig und oft mit einem ärztlichen Rezept in der Hand, bis sie an der Reihe sind. Die Apothekerin trägt jetzt erstmals seit Tagen selbst eine Schutzmaske, wie die Verkäuferin in der Bäckerei.

Um Schlag zwölf Uhr mittags traten am Dienstag in Frankreich die neuen Ausgangsbeschränkungen in Kraft. Jetzt darf nur auf die Straße hinaus, wer unbedingt notwendige Einkäufe von Lebensmitteln oder Medikamenten tätigen, wer zum Arzt gehen oder einer betagten oder bedürftigen Person helfen muss. Dafür muss jeder bei den angekündigten Polizeikontrollen eine handschriftlich ausgefüllte Bescheinigung auf einem vom Innenministerium heruntergeladenen Formular vorweisen können.

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