Analyse

Hat die Weltgesundheits­behörde versagt?

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (in der Mitte).
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (in der Mitte).(c) APA/AFP/FABRICE COFFRINI
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Die WHO schonte China vor Kritik und vermied es, internationale Reisebeschränkungen zu empfehlen. Ihr großes Problem ist die Abhängigkeit von den Mitgliedsstaaten.

Tedros Adhanom Ghebreyesus gilt als freundlich, unaufdringlich, bescheiden. Doch als der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation sich dieser Tage in Genf an die Presse wandte, war ihm kaum eine Formulierung drastisch genug. Die Ausbreitung des Coronavirus sei die „größte Gesundheitskrise unserer Zeit“. „Unsere Kernbotschaft lautet: testen, testen, testen“, erklärte der WHO-Chef. „Man kann einen Brand nicht mit verbundenen Augen bekämpfen.“ Jeder Verdachtsfall müsse überprüft werden, betonte er.

Seit Wochen gibt Tedros fast täglich eine Pressekonferenz, um über die neusten Entwicklungen in der Coronakrise zu informieren. Der Äthiopier ist gut zweieinhalb Jahre nach seinem Amtsantritt mit seiner bisher größten Herausforderung konfrontiert. Und die globalen Entwicklungen haben auch vor der UN-Behörde selbst nicht halt gemacht: Die WHO gab am Dienstag bekannt, zwei Mitarbeiter seien mit dem Virus infiziert. Ab sofort arbeitet auch der Großteil der WHO-Experten von zu Hause. Die Pressekonferenzen werden nur noch virtuell abgehalten.

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