Aktienmärkte

Wiener Börse weitet Verluste stark aus

APA/AFP/JOHANNES EISELE
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Die Coronakrise hält die internationalen Börsen wie auch den heimischen Aktienmarkt weiter fest im Griff.

Die Talfahrt an der Wiener Börse hat sich am Mittwoch fortgesetzt. Der österreichische Leitindex ATX weitete seine Abschläge aus dem Frühhandel bis am frühen Nachmittag auf 7,8 Prozent aus. Auch die wichtisten europäischen Aktienmärkte tendierten am Mittwochnachmittag wie auch im Verlauf des Vormittags klar im Minus. Die Coronavirus-Pandemie und die damit einhergehenden Unsicherheiten für die Weltwirtschaft haben die Märkte weiterhin fest im Griff.

Gegen 13.30 Uhr tendierte der Euro-Stoxx-50 mit minus 5,75 Prozent auf 2.385,09 Punkten. Der DAX in Frankfurt stand bei einem Minus von 5,68 Prozent bei 8.431,75 Einheiten. Auch der Londoner FTSE-100 gab um deutliche 5,18 Prozent auf 5.020,64 Zähler nach.

Die Zahl der Infizierten mit dem Sars-CoV-2-Virus steigt weltweit weiter stark an. Wie bekannt wurde, sind etwa in den USA mittlerweile in allen 50 Bundesstaaten Personen mit dem Virus infiziert. Im Kampf gegen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie hatte der US-Präsident Donald Trump am Vortag noch ein Hilfspaket in der Höhe von einer Billion Dollar angekündigt.

Doch auch in Europa versuchen sich die Regierungen gegen die gravierenden wirtschaftlichen Folgen durch das Coronavirus zu stemmen. Für das besonders schwer von dem Virus betroffene Italien hält nun auch der deutsche Finanzminister Olaf Scholz Finanzhilfen durch den Rettungsfonds ESM grundsätzlich für denkbar. Die Euroländer seien ihm zufolge überzeugt, die Probleme bewältigen zu können.

Angesichts der Coronakrise beeinflussten Konjunkturdaten die Märkte kaum. Wie das Statistikamt Eurostat mitteilte, hat die Eurozone den Überschuss im Außenhandel zu Beginn des Jahres etwas stärker als erwartet gesteigert. Der gemeinsame Exportüberschuss der 19 Euroländer betrug im Jänner 17,3 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt einen Überschuss von 19,2 Milliarden erwartet.

Währenddessen ist die Inflation der Eurozone im Februar etwas gefallen. Mit einem Wert von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat lag die Teuerungsrate auf dem Niveau der ersten Schätzung. Im Vormonat waren die Verbraucherpreise im Jahresvergleich noch um 1,4 Prozent gestiegen.

Weiterhin gut gesucht erwiesen sich im Euro-Stoxx-50 am Nachmittag die Titel des französischen Telekommunikationskonzerns Orange (plus 5,07 Prozent). Dagegen konnten die Aktien des spanischen Branchenvertreters Telefonica die anfänglich klaren Zugewinne nicht halten und drehten im Verlauf mit 0,69 Prozent ins Minus.

Deutlich ins Minus rutschten im Eurozonen-Leitindex die Titel des französischen Luft- und Raumfahrtunternehmens Safran (minus 19,27 Prozent). Die Safran-Papiere wurden wohl auch von einer negativen Sektorstudie belastet. Der Analyst der Investmentbank JPMorgan David Perry hält angesichts der derzeitigen Coronakrise in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie einen Einbruch des weltweiten Flugverkehrs im Jahr 2020 um 20 bis 30 Prozent für möglich. Ebenso herbe Verluste gab es auch für die Titel des Flugzeugherstellers Airbus (minus 17,83 Prozent). An der Londoner Börse verloren die Aktien des britischen Triebwerkherstellers Rolls Royce rund 17,09 Prozent.

Etwas zulegen konnten im Euro-Stoxx-50 dagegen die Papiere von Danone (plus 3,79 Prozent). Das Analysehaus Jefferies hatte zuvor die Einstufung für die Danone-Aktien von "Hold" auf "Buy" hochgesetzt.

(APA/dpa)

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