Hilfspaket

38 Milliarden Euro für die Wirtschaft

Die Opernpassage in Zeiten der Coronakrise, fotografiert am Mittwoch
Die Opernpassage in Zeiten der Coronakrise, fotografiert am Mittwoch (c) REUTERS (LISI NIESNER)
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Die Regierung dreht die Geldschleuse auf, viele Betriebe brauchen aber rasche Hilfe. Viele haben Probleme, die Gehälter für März auszuzahlen.

Wien. Die Regierung stellt bis zu 38 Milliarden Euro bereit, um die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus abzufedern. Das kündigte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Mittwoch an. Man wolle alles Menschenmögliche tun, um massenhafte Arbeitslosigkeit zu verhindern. Nach dem Motto: „Koste es, was es wolle.“ Bereits am Wochenende hatte die türkis-grüne Koalition ein vier Milliarden Euro schweres Hilfspaket geschnürt. Dass das nicht reicht, war rasch klar. Dazu kommen nun neun Milliarden Euro für Garantien und Haftungen für Kredite, zehn Milliarden für Steuerstundungen und 15 Milliarden Notfallhilfen für Branchen, die es besonders hart trifft.

Damit dürfte der Verteilungskampf eröffnet sein. Wer diese Branchen sind, sagten Bundeskanzler Kurz und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) nämlich nicht dazu. Was brauchen Österreichs Wirtschaftstreibende jetzt und was ist geplant? Ein Überblick.

1. Nur rasche Hilfe wirkt. Viele Unternehmen können Gehälter nicht mehr zahlen.

Viele Unternehmen stehen seit Tagen still und müssen dennoch Ende des Monats die März-Gehälter auszahlen. Ihre Anträge auf Kurzarbeit werden tatsächlich rasch aufgenommen und genehmigt. Doch nun geht es darum, dass die Betriebe die Kurzarbeitsbeihilfe vom Arbeitsmarktservice (AMS) ausbezahlt bekommen, bevor sie auch die April-Gehälter auszahlen müssen. „Spätestens Ende April stehen viele Betriebe vor einem Liquiditätsproblem“, sagt Steuerberater Franz Schweiger der „Presse“. Er und seine rund 50 Mitarbeiter der BF-Consulting sind damit beschäftigt, für ihre Klienten Anträge auf Kurzarbeit zu stellen, Steuer- und Sozialversicherungsstundungen zu vereinbaren. „Die Unternehmer wollen die Mitarbeiter nicht kündigen, wissen aber nicht, wie es weitergeht“, sagt Schweiger. Unternehmen, die derzeit „Null-Umsatz“ machen, „halten es keine vier Wochen durch“, fürchtet der Steuerberater.

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