Noch droht kein „verlorenes Bildungsjahr“. Es gelte aber auf benachteiligte Kinder zu achten. Ein Gespräch mit Margrit Stamm.
Wien. Es war eine provokante Analyse zu den derzeit in fast ganz Europa stattfindenden Schulschließungen: „Das Jahr 2020 geht vielleicht als verlorenes Jahr in die Bildungsgeschichte der Kinder und Jugendlichen ein“, schrieb Margrit Stamm auf Twitter. Es war nicht irgendein Posting. Sondern das einer renommierten Schweizer Erziehungs- und Bildungsforscherin. Doch ist das, angesichts des nur drei Wochen ausfallenden Unterrichts, nicht etwas übertrieben? Ein Gespräch über das Lernen zu Hause und seine Konsequenzen.
„Ja, es tönt vielleicht alarmistisch“, sagt Stamm zu ihrer Aussage, aber fügt gleich hinzu – „solange die Schule auch rasch wieder einsetzt“. Die drei Wochen seien „kompensierbar“. Da müsse sich niemand Sorgen machen. Und zwar gerade nicht die Eltern, die sich Sorgen machen würden, das seien nämlich ohnehin jene, die sich um den Lernfortschritt des eigenen Kindes kümmern.