Die Krise könnte uns positiv verändern, schrieb Sonja Schiff – und hat damit in Kürze 1,5 Millionen Menschen erreicht.
Entstanden, erzählt Sonja Schiff, ist der Text am Sonntag innerhalb von nur 15 Minuten. „Ein spontaner Emotionsausdruck“, sagt sie, den sie zunächst auf Facebook stellte. Weil er dort einige Male geteilt wurde, kam ihr, „als Story-One-Schreiberin der ersten Stunde“, die Idee, den Text auch auf der Geschichtenplattform zu platzieren. Dann ging sie in ihren Garten, um ihr Hochbeet zu bearbeiten.
Zwei oder drei Stunden später kehrte sie ins Haus zurück, um nachzuschauen, ob jemand ihre Gedanken kommentiert hatte. Da stand ihr Text bei 60.000 Zugriffen. Noch am selben Tag ging der Server der Plattform in die Knie. Bis Dienstag kletterte die Zahl der Zugriffe auf 1,5 Millionen.
„Corona – nichts wird mehr sein, wie es war“, hatte Sonja Schiff ihren Text betitelt. Das Virus werde „uns verändern, jeden Einzelnen und unsere Gesellschaft“, und das im positiven Sinn. Überall entstehe derzeit ein neues Nachbarschaftsgefühl, „auf Facebook und YouTube geben Menschen gerade Konzerte, sie lesen aus ihren eigenen Büchern oder Lieblingsbüchern, rezitieren Gedichte, geben Trommelunterricht“. In Triest seien wieder Delfine zu sehen, in Venedig die Fische. Sie sei selbst erst vor Kurzem unter den Touristenmassen in Venedig gewesen, erzählt Schiff. „Es hat mich berührt, zu sehen, was entsteht, wenn alles steht.“