Hintergrund

Die Tenniswelt auf Kollisionskurs

TENNIS-FRA-OPEN-MEN-FINAL
TENNIS-FRA-OPEN-MEN-FINALAPA/AFP/OLIVIER MORIN
  • Drucken

Turnierabsagen und Verschiebungen machen ein Terminchaos unausweichlich, der Alleingang der French-Open-Verantwortlichen verschärft die Lage. Für Alexander Antonitsch ist das französische Vorgehen „eine Frechheit."

Paris/Wien. Wie praktisch die gesamte Sportwelt steht dieser Tage auch die Tennistour still. Dominic Thiem und Co. sind zum Nichtstun verdammt, die Spielervereinigung der Herren (ATP) setzt den Turnierkalender vorerst bis 8. Juni aus. Die Weltrangliste wird solange eingefroren. Selbst ein Komplettausfall der europäischen Sandplatzsaison – sie endet mit dem Turnier in Kitzbühel Anfang August – ist kein unrealistisches Szenario. Die Organisatoren der French Open in Paris haben am Dienstag, noch bevor die ATP die Zwangspause bis Anfang Juni verkündete, auf ihre Art und Weise reagiert. Das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres wurde um vier Monate verschoben und soll statt vom 24. Mai bis 7. Juni nun vom 20. September bis 4. Oktober ausgetragen werden.

Der französische Tennisverbandspräsident, Bernard Giudicelli, schrieb in der Aussendung von einer „mutigen und schwierigen“ Entscheidung, nur wurde diese ganz offensichtlich mit niemandem abgesprochen. Weder mit der ATP noch mit den Sportlern oder anderen Turnierveranstaltern. Auf den französischen Alleingang folgten von Spielerseite etliche erboste Reaktionen. „Das ist Wahnsinn. Es gibt keine Kommunikation mit den Spielern oder der ATP. Wir haben einfach null Mitspracherecht. Es ist Zeit“, erklärte der Kanadier Vasek Pospisil, Mitglied des Spielerrats, auf Twitter. Auch der Schweizer Stan Wawrinka reagierte entsetzt: „Nenne mir einen Spieler, der davon wusste.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.