Deutschland

Die späte Rückkehr der Krisenmanagerin

imago images/Rüdiger Wölk
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Angela Merkel wendet sich erstmals in ihrer 14-jährigen Kanzlerschaft direkt an die Deutschen. Vieles ist anders als sonst. Auch die Kanzlerin selbst.

Berlin. Angela Merkel taucht am Mittwochabend auf den Fernsehschirmen in den deutschen Wohnzimmern auf. Man kann das schon historisch nennen. Merkel selbst nennt es „ungewöhnlich“: Seit 14 Jahren führt die ostdeutsche Physikerin die größte Volkswirtschaft Europas. Aber direkt zu ihren Landsleuten hat sie wegen eines politischen Ereignisses noch nie gesprochen. Nicht in der Bankenkrise. Nicht in der Eurokrise. Nicht in der Flüchtlingskrise. Nicht während des Arabischen Frühlings.

»„Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst.“«

Angela Merkel

Die Hände sind zur Merkel-Raute geformt. Wie immer. Doch sonst ist vieles anders. Merkel verliert sich gern in komplizierten Schachtelsätzen. Sie redet abstrakt. Diesmal spricht sie klar und eindringlich. „Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst“, sagt sie über die Coronavirus-Epidemie und zieht einen historischen Vergleich: „Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es keine Herausforderung an unser Land, bei der es so sehr auf unser gemeinsames solidarisches Handeln ankommt.“ Immer wieder ventiliert sie die Bitte an die Deutschen, doch räumlich auf Distanz zu gehen.

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