Virtuell durchs Museum, Konzerte aus dem Radiokulturhaus, ein gemeinsames Tagebuch von Schriftstellern und ein Blick in die Münchner Kammerspiele: „Die Presse“ hat Kulturtipps zusammengestellt.
Jeden Tag, 15 Uhr: Instagram-Führung durch das Belvedere
„Herzliche Grüße im Belvedere. Die Österreichische Galerie kommt zu Ihnen.“ So begrüßt jetzt jeden Tag um 15 Uhr der Kunstvermittler Markus Hübl die Leute zu Hause auf allen Social-Media-Kanälen des Belvedere. Demnächst sollen die Videos auch auf der Homepage des Museums abrufbar sein. Erklärt wird dabei jeweils ein Bild oder ein bestimmter Ort, wie zuletzt Klimts „Sonja Knips“ oder die Prunkstiege im Oberen Belvedere. Somit ist das Belvedere das erste der großen Museen mit aktuellen Onlineführungen. Man hat dafür schon vorige Woche, also vor der Schließung, Führungen durch das Haus aufgezeichnet. Auch die Marketing- und Vermittlungsabteilungen der anderen Häuser planen schon Vergleichbares, allerdings ist es derzeit nicht so einfach, in die Museen überhaupt hineinzukommen, hört man. Sie müssen für die im Home-Office befindlichen Mitarbeiter extra aufgesperrt werden. Es herrschen die Sicherheitsdienste.
>> instagram.com/belvederemuseum/
Attwenger, Sofa Surfers, Lylit: Blick ins RKH-Konzertarchiv
Das ORF-Radiokulturhaus stellt von Montag bis Freitag immer um 20 Uhr eine Konzertaufnahme der letzten Jahre als Videostream zur Verfügung. Heute Abend ist ein Konzert von Attwenger & Kœnig zu sehen, es folgen in den nächsten Tagen Auftritte von Russian Gentlemen Club (20. 3.), Sofa Surfers (23. 3.) und Lylit (24. 3.).
Münchner Kammerspiele eröffnen virtuelle Spielstätte
Drei Bühnen betreiben die Münchner Kammerspiele im Normalzustand, in der Coronakrise eröffnen sie eine weitere im Netz: In „Kammer 4“ steht täglich ein neuer Mitschnitt einer Produktion aus dem Spielplan für 24 Stunden online, darunter „Drei Schwestern“ in der Regie von Susanne Kennedy (19. März), „#Genesis“ in der Inszenierung von Yael Ronen (20. März), „Unheimliches Tal/Uncanny Valley“ von Stefan Kaegi (Rimini Protokoll) und Thomas Melle (21. März), „Hamlet“ in der Regie von Christopher Rüping (22. März).
Schriftsteller schreiben gemeinsam Tagebuch
Basierend auf dem Veranstaltungsprogramm, das abgeblasen wurde, hat das Literaturhaus Graz zahlreiche Autoren eingeladen, „ab sofort ein Tagebuch über die Auswirkungen des Coronavirus und die Maßnahmen seiner Bekämpfung auf das alltägliche Leben und den Zustand der Gesellschaft zu führen“, so Literaturhaus-Chef Klaus Kastberger. Ab kommendem Freitag (20. 3.) werden die Beiträge jeweils freitags auf die Webseite des Literaturhaus gestellt. Dabei sind u. a. Bettina Balàka, Bachmann-Preisträgerin Birgit Birnbacher, Valerie Fritsch, Kathrin Röggla, Daniel Wisser.
(kanu/sp/APA)