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Putin: "Der Zar sagt, dass er kein Zar ist"

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Wladimir Putin betont: „Ich herrsche nicht. Ich arbeite“, sagt der russische Präsident, der immer wieder als Zar tituliert wird.

Wladimir Putin hat den Titel eines "Zaren" für sich zurückgewiesen. "Das entspricht überhaupt nicht der Realität", sagte Putin in einem Interview mit der amtlichen Nachrichtenagentur Tass. "Ich arbeite jeden Tag, ich herrsche nicht", sagte Putin.

Ein Zar sei "jemand, der sich hinsetzt, von oben herabschaut und sagt: 'Ich befehle und sie führen aus', und währenddessen einen Hut aufprobiert und sich im Spiegel betrachtet". Das Interview war im Februar aufgenommen worden.

„Der Zar sagt, dass er kein Zar ist"

Der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny reagierte umgehend im Online-Dienst Twitter: "Der Zar sagt, dass er kein Zar ist." Putin wird immer wieder als "Zar" tituliert, da er bereits seit 20 Jahren die Politik Russlands bestimmt und dies mithilfe einer von ihm im Jänner angestoßenen Verfassungsreform womöglich noch lange weiter tun wird.

Am Wochenende unterzeichnete er eine weitreichende Verfassungsreform. Sie gibt ihm die Möglichkeit, nach dem Ende seiner laufenden Amtszeit im Jahr 2024 für zwei weitere Amtszeiten zu kandidieren. Bisher darf ein Präsident nur zwei Amtszeiten absolvieren. Am 22. April sollen die Wähler endgültig über die Pläne abstimmen.

Mit Inkrafttreten der neuen Verfassung würden die bisherigen Amtszeiten nicht mehr gezählt und Putin könnte erneut bei den Präsidentschaftswahlen 2024 und 2030 antreten und somit bis 2036 im Amt bleiben. Die russische Opposition wirft dem Amtsinhaber vor, "Präsident auf Lebenszeit" werden zu wollen.

(APA/AFP)

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