Abschied

Sepp Forcher: Ein Philosoph der Sehnsucht

Sepp Forcher lädt am Samstag zum letzten Mal in sein „Klingendes Österreich“ ein.
Sepp Forcher lädt am Samstag zum letzten Mal in sein „Klingendes Österreich“ ein.(c) APA/BARBARA GINDL
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Im 90. Lebensjahr gibt Sepp Forcher das „Klingende Österreich“ auf. In 200 Folgen vermittelte er eine naive, doch sehr kluge Vision von Heimat.

Geld hatte er in seiner Jugend fast keines. Dafür großen Appetit auf jene Welterfahrungsmöglichkeiten, die Natur und Literatur boten. Salzburg, damals ein Gau des Deutschen Reiches, bot dem 1930 in Rom geborenen Giuseppe Forcher seine ersten wunderbaren Berggipfel. Zum Lesen kam er zunächst über ein Wiener Ehepaar, das dem Buben ein Exemplar von „Robinson Crusoe“ schenkte.

Die Lektüre wurde zur existenzwendenden Erfahrung. Der auch an formaler Bildung ärmliche Bursche nützte fortan jede Gelegenheit, Bücher zu ergattern. 1945 räumte die SS-Hochgebirgsscharfschützenkompanie ihr Quartier in Pfarrwerfen. Ein Offizier erlaubte Forcher, sich dort zu holen, was er möchte. Der 15-Jährige griff sich zwei Bücher. Jean Pauls „Dr. Katzenbergers Badereise“ und Friedrich Nietzsches „Also sprach Zarathustra“.

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