Covid-19

Kann man das Virus aushungern?

Abstand halten: Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, setzt man in Indonesien auf fixe Stehplätze in Aufzügen für das Social Distancing.
Abstand halten: Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, setzt man in Indonesien auf fixe Stehplätze in Aufzügen für das Social Distancing.(c) REUTERS (ANTARA FOTO)
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China vermeldet keine Neuinfektionen. Doch das Land muss sich weiter abschotten. Experten warnen: Wegen der langen Inkubationszeit bleibt das Virus ein Risiko.

Wien/Peking. Es ist ein dramatischer Wendepunkt im Verlauf der Coronapandemie: Während die Anzahl der Toten in Europa mittlerweile über den Werten Chinas liegt, vermeldete die Volksrepublik erstmals seit Beginn des Ausbruchs landesweit keine einzige Neuinfektion innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Doch der epidemiologische Sieg liefert der chinesischen Regierung keinen Grund zum Aufatmen. Strenge Kontrolle und Präventionsmaßnahmen würden weiterhin gebraucht, sagte die Epidemiologin Li Lanjuan in der chinesischen Presse. Denn eine zweite Infektionswelle könne jederzeit ausbrechen: In der vergangenen Woche vermeldete die Nationale Gesundheitskommission regelmäßig „importierte Fälle“.

Deshalb müssen sich auch seit Montag alle ausländischen Einreisenden für 14 Tage in „konzentrierte Quarantänezentren“ begeben. Tatsächlich handelt es sich dabei um zwei umfunktionierte Hotels, in denen die unfreiwilligen Gäste ihre Zimmer nicht verlassen – und die rund 900 Euro für ihren zweiwöchigen Aufenthalt selbst zahlen müssen. Der Erfolg kommt also mit einem bitteren Wermutstropfen: Innerhalb Chinas könnte schon bald eine virusfreie Zone entstehen, dennoch wird sich das Land unter großen wirtschaftlichen Kosten weiterhin abschotten müssen – so lang, bis letztlich ein Impfstoff gegen das Virus gefunden wird.

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