Tierzucht ist ein Klimakiller. Doch die Flächen, die durch zunehmend pflanzliche Diäten frei werden, sollten dem Klimaschutz dienen.
Tiere essen – das hat Tradition. Wer österreichische Kochbücher aufschlägt, wird rasch von Fleischrezepten erschlagen: Rind, Schwein, Geflügel, Wild. Doch zunehmend setzen Menschen auf eine fleischlose Ernährung, auch aus Gründen des Klimaschutzes. Denn immer wieder hört man: Tierhaltung in der Landwirtschaft sorgt für enorme Emissionen, die angesichts der wachsenden Fleischnachfrage in allen Erdteilen noch steigen könnten. Doch ist vegetarische Ernährung besser als eine karnivore? Und wie verhält es sich mit einem veganen Lebensstil, dem Verzicht auf alle Tierprodukte?
„Eine eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es nicht“, sagt Michaela Theurl vom Institut für Soziale Ökologie der Boku Wien. Bei der Klimawirksamkeit verschiedener Ernährungsmodelle sind drei Treibhausgase entscheidend: Kohlendioxid (CO2), Distickstoffoxid (N2O) und Methan (CH4). CO2 entstehe vor allem durch den Einsatz von Traktoren, Verarbeitung und Transport von Lebensmitteln sowie die Umnutzung von CO2-speichernden Flächen. Das als Lachgas bekannte N2O ist ein Ausfallprodukt von Stickstoff- und Tierdünger, das durch Auswaschung in umgebende Naturräume gelangen kann. „Bei der Errechnung von CO2-Äquivalenten, mit denen wir verschiedene Anbauszenarien vergleichbar machen, geht Lachgas mit einem Faktor von 298 ein. Es ist also um ein Vielfaches klimaschädlicher als Kohlendioxid.“