Coronavirus

New York: „Es ist so ähnlich wie bei 9/11“

Es ist still geworden in der Stadt, die niemals schläft: Restaurants und Bars sind geschlossen. Doch New York ist unzureichend auf das Virus vorbereitet.

Am St. Patrick's Day scharten sich am Dienstagabend noch Unentwegte vor den meist schon gesperrten Pubs und Bars, um den irischen Nationalfeiertag zu begehen. Er fiel heuer trocken aus. Die New Yorker gewöhnten sich nach und nach an den Ausnahmezustand, eingestimmt von Gouverneur Andrew Cuomo und Bürgermeister Bill de Blasio.

Im Fitnessstudio des 52-stöckigen Wolkenkratzers „The Ashland” in Downtown Brooklyn hatten Tage zuvor noch viele der rund 1000 Bewohner ihre Hanteln gestemmt. Auf der Dachterrasse mit Blick auf die Skyline Manhattans vergnügten sich die Jüngeren bis in die Nacht hinein. Und in dem großen Spielraum im dritten Stock tummelten sich Babys und Kleinkinder, gemeinsam mit ihren Eltern und Babysittern.

Doch dann ging es Schlag auf Schlag. Innerhalb von Stunden sperrte die Verwaltung alle öffentlichen Räumlichkeiten. Die Bewohner wurden aufgefordert, in ihren Wohnungen zu bleiben. Am Portier in der Lobby kam niemand mehr vorbei, der nicht in dem Gebäude wohnt. Essenslieferungen an die Wohnungstür, wie sonst üblich, waren nicht mehr gestattet.

REUTERS

Die Restriktionen im „Ashland“ spiegeln die der Millionenmetropole – und zum Teil in den USA – wider. Zuerst reagieren die Behörden noch recht langsam, dann wurden die Beschränkungen vorsichtig ausgeweitet und schließlich das öffentliche Leben schrittweise eingestellt.

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