Roman

Schlaflos in Saratoga Springs: James Woods „Upstate“

An Englishman in New York State: James Wood schickt einen Vater als Krisenmanager zu seiner Tochter. Ein Familienroman.

Von den Schwierigkeiten und Irritationen einer englischen Mittelklassefamilie erzählt James Wood in seinem Roman „Upstate“. Eine Tochter ist im fernen Amerika in die Krise geraten, Vater und Schwester sollen helfen. Aus Nordengland eilt der Vater herbei. Alan Querry, ein nahezu siebzigjähriger Immobilienentwickler, trifft in New York seine Tochter Helen. Gemeinsam reisen sie im „Adirondack“-Zug gen Norden, in das Gebiet von Upstate im Bundesstaat New York. Dort, in Saratoga Springs, lebt Alans andere Tochter, Vanessa, der Problemfall.

Ihr Freund Josh hatte einen Hilferuf abgesetzt, Vanessa habe sich bei einem Sturz den Arm gebrochen. Doch Schwester und Vater wissen: die Depression, die sie lebenslang in Schüben verfolgt, scheint wiedergekehrt. Ist Abhilfe möglich? Der familiäre Beistand müsste lindernd wirken. Das versichern sich die beiden Reisenden auf dem Weg zu Vanessa. Sechs Wintertage verbringen die Emissäre der Zuversicht in Vanessas Nähe, die sich als erstaunlich standfest in ihrer Beziehung zum unbekümmert scheinenden Josh erweist. Auch ihren Lehrauftrag als Philosophiedozentin erfüllt sie souverän, wovon sich der stolze Vater überzeugen kann. Doch allmählich enthüllt sich das unterschwellige Thema des Romans, das der Autor subtil in seinen Erzählstoff eingewoben hat: die Abstiegsängste der Mittelklasse, in Nordengland und anderswo.

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