Eine neue Zeitrechnung für die Schule.

Auf Wiedersehen im September? Corona-Protokoll eines Lehrers

Mittlerweile unterrichte ich schon online. Die ersten Aufgaben verschickte ich vor wenigen Tagen. Doch es wird eine Weile dauern, bis das Ganze eingespielt ist. Als das Coronavirus im Schulalltag ankam: Nachrichten aus einer Vorarlberger HTL.

Das Coronavirus ereilte uns Ende Jänner – eher zufällig und beiläufig. Ich regte das Thema in einer vierten Klasse (zwölfte Schulstufe) an, um über die neuesten Entwicklungen in China zu diskutieren. Dies im Fach Ethik. Einzelne Schlagzeilen waren bei den Schülerinnen und Schülern angekommen. Aber was war zu halten von einer Epidemie in einem Land, das so fern lag? Die Diskussion kam nicht ins Laufen. Damals – es war der 29. Jänner – sprachen chinesische Behörden von etwa 5000 Infizierten und von etwas über 100 Toten in ihrem Land.

Der schulische Alltag nahm dann seinen üblichen Verlauf: Notenschluss, Notenkonferenz, Semesterzeugnis und eine Woche Ferien. Das Virus verbreitete sich zwischenzeitlich auf die Kontinente, und wir gingen wie gewöhnlich dem Schulalltag nach. Nach den Semesterferien galt es für mich, die für das Ende des Schuljahres angesetzte Sommersportwoche vorzubereiten, unser Zielort: Norditalien, in der Nähe des Gardasees. Als die Nachrichten über die ersten Erkrankungen in der Lombardei und in Venetien ausgestrahlt wurden, dachte ich: Was soll's, wird nicht so schlimm werden. Doch am 22. Februar gab es den ersten Corona-Toten in Italien. Einzelne Schüler schrieben mir Mails und fragten an, ob die Anzahlung, die sie zusätzlich zur Anmeldung zu leisten hätten, weg sei, sollte die Woche aufgrund der jüngsten Entwicklungen ausfallen. Ein Elternteil schrieb unmissverständlich auf den Anmeldecoupon: „Bitte Abriegelungen wg. Corona bedenken!!!“

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