»DKT«, »Siedler von Catan«, »Activity«: In Österreichs Wohnzimmern wird derzeit coronabedingt so viel gewürfelt, gezogen und taktiert wie nie: Spieleverlage legen Sonderschichten ein, weil viele Menschen nun das gemeinsame Spielen wiederentdecken.
Wie lang man einige von ihnen nicht mehr in der Hand gehabt hat, merkt man an der unübersehbaren Staubschicht, die sich am Deckel der Verpackung angesetzt hat. Andere waren so weit oben in den Regalen verräumt, dass man sie schon fast vergessen hatte. Dieser Tage aber werden viele von ihnen hervorgeholt, abgestaubt und aufgebaut: Brett- und Kartenspiele.
Dass derzeit, da wir alle gezwungen sind, sehr viel Zeit zu Hause zu verbringen, in den Wohnzimmern landauf, landab besonders viel gespielt, gewürfelt, gezogen und taktiert wird, ist wohl keine sehr gewagte These: Die Brettspiele erleben jetzt einen – wohl nie dagewesenen – Höhenflug: Viele entdecken alte Klassiker wieder oder probieren neue Spiele aus, vielleicht gar eines der schwierigen Strategiespiele mit der zentimeterdicken Spielanleitung, zu denen man sich sonst nie aufraffen konnte. Denn: Es dauert so lang, bis man die Regeln gelesen und verstanden hat. Nun: Genau dafür ist jetzt ausreichend Zeit, eventuell sogar für das unmögliche Puzzle mit den 1000 Teilen, an das sich bisher niemand gewagt hat.