Eine Woche daheim und schon tut sich eine neue Welt auf: Das soziale Leben findet jetzt online statt, Sport auch. Home-Office und Kinder zu kombinieren ist schwierig, aber machbar. Sorgen haben viele. Was läuft gut, was macht Angst? Einblicke in sechs Haushalte.
Es ging für die meisten dann doch überraschend schnell. Zuerst wurden die Unis geschlossen, dann die Schulen, Kindergärten und plötzlich hieß es Home-Office und Ausgangsbeschränkungen. Ein ganzes Bundesland ist in Quarantäne. Noch ein letztes Mal sah man überall großes Treiben, weil wohl das Unangenehmste, was einem Österreicher in der Krise passieren kann, fehlendes Toilettenpapier ist. Man schmunzelte über die anderen und kaufte heimlich selbst auch ein.
Und jetzt? Die erste Woche mit Ausgangsbeschränkungen ist vorbei. Draußen sieht man noch immer Menschen in Gruppen, sehr zum Ärger der Exekutive, aber drinnen, zu Hause, hat sich ein ganz neues Leben aufgetan. Eltern mussten Arbeit und Kinder organisieren, die wiederum haben mit der Schule zu viel oder zu wenig zu tun. Dazwischen gab es für viele Existenzängste. Auf einmal merkte man, dass ein zweiter Schreibtisch in der Wohnung doch schön wäre, und dass Esstische für Arbeit und Schule gleichzeitig zu klein sein können. Einen geregelten Tagesablauf einhalten, obwohl der Tag wenig geregelt sein muss, scheint doch entscheidend zu sein. Freunde und Freundinnen erzählten sich, dass sie sich im Home-Office trotzdem jeden Tag schön anziehen und schminken. Das Tauziehen um Normalität in einer unnormalen Zeit hat begonnen.