In Krisenzeiten verkaufen manche Anleger alles, andere gehen auf Schnäppchenjagd. Dabei läuft man mehr denn je Gefahr, typischen Fehlern zu unterliegen.
Wien. Es sind ungewöhnliche Zeiten. Keiner weiß, wie es der Welt gelingt, mit der Corona-Krise fertig zu werden und wie schnell sich die Wirtschaft danach erholt. Eine Antwort auf die Frage, ob an den Börsen das Schlimmste ausgestanden ist, ob es noch steil nach unten geht oder ob man schon hätte nachkaufen sollen, ist Kaffeesudleserei. Es gibt aber typische Anlegerfehler, die in allen Marktphasen schaden. Ein Überblick:
• Diesmal-ist-alles-anders-Syndrom. „Diesmal wird alles anders sein – das sind die fünf teuersten Wörter an der Börse.“ Das Zitat wird dem legendären Investor André Kostolany zugeschrieben. Wenn eine Ausnahmesituation lang anhält, hören viele Anleger auf zu glauben, dass sie einmal enden wird. Das kann in beide Richtungen gehen: So dachten viele um die Jahrtausendwende, dass das Internet die Welt verändern würde und die nach allen klassischen Bewertungsmaßstäben extrem teuren Technologieaktien zu Recht teuer seien. Das Internet hat zwar die Welt verändert, viele damals gehypten Aktien waren aber trotzdem zu teuer, wie sich nach dem Platzen der Blase herausstellte. In den vergangenen Wochen schienen viele zu fürchten, dass sich die Börsen nie wieder erholen. Das haben sie aber noch immer getan, wenngleich das nicht auf jede Aktie zutrifft – und wenngleich es noch weiter runter gehen kann.