Quergeschrieben

Die wahren Helden der Krise werden nicht wertgeschätzt

Öffentliche Belobigungen sind wichtig. Noch wichtiger wäre eine nachhaltige Änderung in der Entlohnung dieser Branchen.

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In einer kapitalistischen Gesellschaft drückt sich der Wert und damit auch die Wertschätzung für Leistungen vor allem in Geld aus, das dafür bezahlt wird. Da kann man noch so oft davon reden, dass dies nicht unbedingt zusammenhängt, aber letztlich ist es so. Tätigkeiten und Berufe, die unserer Gesellschaft offenbar besonders viel wert sind, finden sich in den Bereichen, wo die Spitzenverdiener zuhause sind. Und das hat nicht unbedingt etwas mit ihrer Qualifikation, Ausbildung, speziellem Wissen oder besonders großer Verantwortung zu tun. Topgehälter werden etwa für Profifußballer, Formel-1-Rennfahrer, Filmschauspieler, Vorstände von Glücksspielkonzernen, Trader oder Wirtschaftsanwälte bezahlt.

Nun, in der Krise, wo es vornehmlich um das Überleben der Bevölkerung geht, stehen derlei Wertigkeiten plötzlich auf dem Prüfstand. Wirklich wichtig sind auf einmal ganz andere Professionisten: Spitalsärzte, Pfleger, Supermarktangestellte, Krankenschwestern, Bauern, Paketboten, Erntehelfer, Polizisten, Lkw-Fahrer und 24-Stunden-Pflegerinnen. Sie alle – und das hat die Bundesregierung öffentlich mehrmals verkündet – sind systemrelevant. Ohne sie würde die Versorgung der Bevölkerung mit dem Lebensnotwendigen zusammenbrechen. Ohne sie würden kranke und alte Menschen nicht überleben. Ohne sie würde unser Land in Kürze zusammenbrechen.

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