Shakespeare: Laut „Nova Histo`ria“ kam er aus Alicante und schrieb auch „Don Quijote“.
Spanien

Shakespeare und Leonardo waren Katalanen!

Die kastilischen Unterdrücker verfälschen seit 600 Jahren die Biografien katalanischer Genies: Diese krude Verschwörungstheorie darf ein Institut aus Barcelona im Fernsehen verbreiten – finanziert von der Regionalregierung.

Dieser Miquel Sirvent muss ein Teufelskerl gewesen sein. In einem Dorf bei Alicante geboren, von katalanischer Zunge, schrieb er einen herrlich ironischen Ritterroman namens „El Quixot“. Darin schildert er liebevoll die kargen Weiten der Mancha mit ihren Windmühlen, obwohl diese Gegend fern seiner Heimat liegt. Dass ein Katalane ein solches Meisterwerk geschaffen hat, musste die Spanische Inquisition freilich vertuschen. Sie zensurierte das Buch und übersetzte es eilig ins Spanische. Unter dem Titel „Don Quijote“ und dem verballhornten Dichternamen Miguel de Cervantes machte es globale Karriere. Der wahre Autor aber musste nach England fliehen, wo er seine tollen Theaterstücke sicherheitshalber unter einem Pseudonym verfasste. Nämlich: William Shakespeare.

Von Cervantes bis Kolumbus

Solche haarsträubenden Thesen werden im „Institut Nova Història“ ausgebrütet, einer Pseudo-Forschungsstätte von Amateurhistorikern in Barcelona. Ihr Leitmotiv ist eine Verschwörungstheorie: Um das Konstrukt eines spanischen Zentralstaats zu fördern, setzten die kastilischen Machthaber ab dem 15. Jahrhundert alles daran, die Kultur Kataloniens auszumerzen und deren Leistungen unter den Tisch zu kehren – vor allem dadurch, dass sie die Biografien von Genies, Helden und Heiligen umschreiben ließen.

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