Keine Chancengleichheit, nicht alle Sportler dabei: Ein neuer Termin für die Sommerspiele Tokio wird aber kommen, sonst würde der Verzicht Schule machen. Ein IOC-Mitglied hat dies bereits bestätigt.
Wien/Tokio. Offiziell setzt das Internationale Olympische Komitee weiterhin auf den Faktor Zeit. Vier Wochen gab sich IOC-Chef Thomas Bach nach zusehends lauter werdender Kritik Zeit. Dann soll Klarheit über die Sommerspiele in Tokio (ab 24. Juli) herrschen.
Die notwendige Verschiebung liegt aber inzwischen längst auf der Hand. Es ist nicht nur von Belang, dass die Fallzahlen von Covid-19 in Japan sinken oder sich die Politik dem IOC anschließt und an den Spielen festhält. Selbst das Bewundern des olympischen Feuers, das Tausende in Japan seit Freitag begeistert, darf keine Irritation auslösen: Denn weltweit steigen weiterhin die Coronavirusfälle. Qualifikationsbewerbe sonder Zahl fielen aus, es besteht längst keine Chancengleichheit mehr für alle Athleten. Wie soll sich ein italienischer Leichtathlet denn jetzt vorbereiten? Zudem, durch die Sperren vieler Landesgrenzen und Einreisebeschränkungen wurden die Dopingkontrollen heruntergefahren, ist damit die Gefahr des Betrugs potenziell gestiegen.