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Ölpreise nach der Talfahrt noch uneinheitlich

Russian Oil Drilling And Pumping Operations At Tatneft OAO Oilfield
Russian Oil Drilling And Pumping Operations At Tatneft OAO OilfieldBloomberg
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Sollten sich führende Ölstaaten nicht bald auf eine Reduzierung der Fördermenge einigen, könnte der Ölpreis auf 10  bis 15 Dollar absacken, warnen Experten.

Die Ölpreise haben sich Montagfrüh nach der jüngsten Talfahrt uneinheitlich gezeigt. Zuvor hatten eine steigende Fördermenge in Russland und Verzögerungen beim US-Hilfspaket für die Wirtschaft im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise und verhärtete Fronten im Preiskrieg führender Ölförderländer die Notierungen stark belastet.

Allerdings zeigten sich die starken Verluste am Ölmarkt nur für kurze Zeit. In der Früh kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 26,32 US-Dollar (24,58 Euro), nur noch 66 Cent weniger als am Freitag. Die Notierungen lagen aber recht nahe dem 17-Jahres-Tief von voriger Woche.

Auch US-Öl erholte sich schnell wieder, nachdem der Preis für kurze Zeit unter die Marke von 20 Dollar je Barrel gefallen war. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI kostete zuletzt 22,84 Dollar, 21 Cent mehr als am Freitag.

An den Finanzmärkten verunsicherte zu Beginn der Woche ein politischer Streit in den USA um ein Hilfsprogramm für die Wirtschaft und zog nach Einschätzung von Marktbeobachtern zunächst auch die Ölpreise mit nach unten. Im US-Senat konnten sich die Parteien zunächst nicht auf die Details eines billionenschweren Hilfspakets einigen. Das Gesetzespaket muss daher am Montag einen erneuten Anlauf im Parlament nehmen. Die Verzögerungen führten an den asiatischen Aktienmärkten bereits zu schweren Kursverlusten. Und auch die Aussichten für den Handelsstart in Europa waren zuletzt düster.

Aufgrund der zunächst ausbleibenden finanziellen Unterstützung in den USA und der verschärften Ausgangsbeschränkungen in vielen Ländern befürchten einige Händler bereits einen Einbruch der Nachfrage im Umfang von 10 bis 20 Millionen Barrel am Tag. Daneben sieht es auch im Preiskrieg zwischen Russland und Saudi Arabien nicht nach einer Entspannung aus. Am Freitag war bekannt geworden, dass Russland seine Fördermenge erneut ausweiten will.

Sollten sich führende Ölstaaten nicht bald auf eine Reduzierung der Fördermenge einigen, könnte der Ölpreis laut Stephen Innes, Chefstratege für Asien beim britischen Finanzdienstleister Axicorp, schnell auf eine Spanne zwischen 10 und 15 US-Dollar fallen.

(APA/dpa)

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