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Moderatoren der "ZiB" ziehen in Isolationsbereiche

Vorbei die Zeit, als Bundeskanzler Kurz noch ins ORF-Studio kam. Auch Moderator Tobias Pötzelsberger wird bald isoliert.
Vorbei die Zeit, als Bundeskanzler Kurz noch ins ORF-Studio kam. Auch Moderator Tobias Pötzelsberger wird bald isoliert.(c) Screenshot ORF
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Erst einmal ziehen Armin Wolf, Nadja Bernhard, Tarek Leitner und Margit Laufer auf den Küniglberg, andere sollen folgen. Zuvor werden sie medizinisch untersucht.

Derzeit kommt es immer wieder zu Premieren im ORF: Am gestrigen Sonntag saß Claudia Reiterer bei „Im Zentrum“ allein im Diskussionsstudio, alle Gäste waren zugeschaltet. Gespräche mit  Experten, egal ob intern oder extern, werden seit Montag nur noch per Bildschirm geführt. Und der ORF setzt auf weitere, noch strengere Maßnahmen - so werden die "Zeit im Bild"-Sendungen ab Dienstag aus einem isolierten Studiobereich gesendet. Die Moderatoren Armin Wolf, Nadja Bernhard, Tarek Leitner und Margit Laufer ziehen dafür (erst einmal) für zwei Wochen in das isolierte Areal am Küniglberg. Später soll auch Moderator Tobias Pötzelsberger dazustoßen. „Wir gründen jetzt eine Corona-WG am Küniglberg“, schreibt Armin Wolf auf Twitter - inklusive Zwinker-Smiley.

Warum dies? In allen „sendungskritischen Bereichen" werden Isolationszonen geschaffen, in denen "Schlüssel-Mitarbeiter" abgeschottet ihre Aufgaben erfüllen, hieß es aus dem ORF. Man werde „alles Mögliche tun, um den Sendebetrieb in Radio, Fernsehen und Online national und regional bestmöglich abzusichern", hieß es von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, der selbst aus dem Home-Office arbeitet. Daher setze man Maßnahmen, "die in der Geschichte des ORF ohne Beispiel sind“. Schon in den letzten Wochen wurden die Sicherheitsbestimmungen beim ORF verschärft: Am Eingang wurden Fieberkontrollen eingerichtet, die Maske arbeitete mit Handschuhen und Schutzmasken, Experten kamen vor ihrem Studioeinsatz gar nicht mehr in die Maske.

Wohnen am Küniglberg

Wer sich für diesen Dienst (freiwillig) meldet, muss rund um die Uhr in den Isolationsbereichen bleiben, also auch dort übernachten und verpflegt werden. Zuvor gibt es noch eine medizinische Untersuchung. Derzeit werden die Angestellten ausgewählt und über die genaue Vorgangsweise informiert, teilte der ORF mit.

Tarek Leitner und Nadja Bernhard.
Tarek Leitner und Nadja Bernhard.(c) ORF

Neben dem Aktuellen Dienst von ORF 2 betrifft das auch die Landesstudios, wo bis Mittwoch ebenfalls entsprechende Isolationsbereiche geschaffen und von ausgewählten Mitarbeitern bezogen werden, um die Produktion der "Bundesland Heute"-Sendungen und der Regionalradios sicherzustellen.

Auch für die nationalen Radios und ORF III werden Isolationsbereiche vorbereitet. Bereits am vergangenen Samstag sind 15 Mitarbeiter bis auf Weiteres freiwillig in einen isolierten Bereich im ORF-Zentrum gezogen, um die technischen Kernbereiche abzusichern. Insgesamt geht es laut ORF um rund 180 Mitarbeiter. 

Reservestudio in Stiftskaserne

Für den Notfall bereitete der ORF außerdem bereits vergangene Woche ein "Stadt-Studio 2" in der Stiftskaserne vor, genauer gesagt in einem der sechs Wiener Flaktürme. Vor dem Bunker wurden Übertragungswägen aufgestellt. Sollten einzelne Teams oder Journalisten krankheitsbedingt ausfallen, kann dieses Stadt-Studio als Backup schnell genutzt werden. Derzeit ist eine Arbeit dort nicht geplant.

Aus dem Hut geschüttelt wurde der Standort nicht: Der ORF hatte - unabhängig von der aktuellen Coronavirus-Krise - als eines von mehreren Alternativ-Studios immer schon ein Ausweichquartier in der Stiftskaserne.

Keine Arbeit für Rettung erlaubt

Kürzlich wurde außerdem bekannt, dass ORF-Sicherheitschef Pius Strobl (ein ehemaliger Grüner Politiker, Immobilienunternehmer, ORF-Stiftungsrat, ORF-Kommunikationschef und zeitlich vor all dem Gendarm) Mitarbeitern des ORF die Anweisung erteilte, sie dürften nicht mehr freiwillig für die Rettung arbeiten. Schriftlich teilte er mit, die ORFler müssten sich zwischen ihren "Dienstpflichten" für den ORF und ihrer Tätigkeit etwa als Rettungssanitäter "entscheiden“, wie der „Standard“ berichtete.

(APA)

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