Präsenzdienst

Verlieren freiwillige Zivildiener jetzt ein Uni-Semester?

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Oesterreich - ZivildienstHANS KLAUS TECHT / APA / picture
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Die Regierung ruft ehemalige Zivildiener dazu auf, während der Corona-Krise noch einmal zu dienen. Doch dafür müssten Freiwillige ein Semester an der Uni opfern. Eine Lösung soll bald folgen.

Elisabeth Köstinger (ÖVP) hatte ihren Appell noch nicht einmal beendet, da kam Paul Hueber ihm schon nach. Die für den Zivildienst zuständige Ministerin richtete am Sonntag vor einer Woche ehemaligen Präsenzdienern aus: „Ihr Land braucht Sie, bitte melden Sie sich freiwillig!“ Wer während seines Zivildienstes im Rettungswesen oder im Pflege- und Betreuungsbereich gearbeitet hatte, solle jetzt noch einmal dienen. Denn in den kommenden Wochen und Monaten könnten wichtige Hilfskräfte fehlen. Vor allem bei der 24-Stunden-Pflege werden viele Betreuerinnen aus dem Ausland nicht mehr nach Österreich einreisen. „Wir brauchen derzeit jede helfende Hand“, sagte Köstinger.

Also meldete sich Paul Hueber, 21 Jahre alt, Student an der TU Graz, noch am selben Abend bei der Zivildienstserviceagentur. Er wolle freiwillig einen außerordentlichen Zivildienst leisten. Seinen Präsenzdienst hat er „mit der Pflege und Betreuung von Menschen mit Beeinträchtigungen“ verbracht, erzählt er der „Presse“. „Mir war klar, dass ich in diesem Bereich benötigt werde.“ Doch nun, knapp eine Woche später, ist sich Hueber nicht mehr sicher, ob er noch einmal dienen kann und will. Denn er befürchtet, ein Semester an seiner Universität pausieren zu müssen.

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